Die Lunte brennt

Autor*in
Kallioniemi, Tuula
ISBN
978-3-551-35210-1
Übersetzer*in
Moster, Stefan
Ori. Sprache
Finnisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Konfirmandenfreizeit ist wegen diverser Zwischenfälle abgebrochen worden. Zum Ausgleich treffen sich Jymy und seine Freunde im Ferienhaus seiner Eltern und feiern eine wilde Party, die in mit einer Alkoholvergiftung ihr abruptes Ende findet.

Beurteilungstext

Dem Klappentext nach erwartet man ein Jugendbuch, wie es schon zahlreiche andere gibt: "Alkohol bis zum Abwinken, Abtanzen ohne Ende, Null Erwachsene" etc. sind die angekündigten Themen. Diesen keineswegs neuen Inhalten entsprechend sind auch die Erwartungen an die Erzählung alles andere als hoch.
Um so überraschender ist dann der Eindruck, den die Lektüre schon im zweiten Kapitel macht, denn Tuula Kallioniemi erzählt nicht einfach eine lange Geschichte über eine Party. Die Autorin nutzt vielmehr die Situation der abgebrochenen Konfirmandenfreizeit und die daran anschließende Fete der Jugendlichen nur als Anlässe für lose miteinander verbundene, kleine Erzählungen. Das Buch gliedert sich in zehn Kapitel, die immer wieder verschiedene Perspektiven auf die Geschehnisse bieten. Neben der verbindenden Ebene Konfirmandenfreizeit/Party beinhalten alle Erzählungen auch eine persönliche Ebene, die an die Hauptfiguren der jeweiligen Geschichte gebunden ist. Die Themen bewegen sich vorwiegend im emotionalen-zwischenmenschlichen Spektrum und reichen von schwerem Alkoholmissbrauch aus Liebeskummer ("Kimba") bis zu der Suche nach sexueller Orientierung ("Die Glockenblume"). Interessant sind dabei Betrachtungen, die unterschwellig die Botschaft transportieren, dass das soziale Miteinander in weiten Teilen auf größeren und kleinen Lügen und Unwahrheiten basiere.
"Die Lunte brennt" ist insgesamt als sehr empfehlenswert einzustufen. Tuula Kallioniemi gelingt es z.T. schon vielfach verarbeitete Stoffe auf eine neue Art zu verknüpfen und glaubwürdig zu erzählen. Die sprachliche Gestaltung ist als gelungen zu bezeichnen. Zwar wird die Ausdrucksweise an einigen Passagen manchem (erwachsenen) Leser missfallen, das ist aber im Hinblick auf den Adressatenkreis als nachrangig anzusehen. Einzig das vom Verlag mit 12+ angegebene Lesealter erscheint ein wenig niedrig und sollte eher mit 14+ angesetzt werden.
Ein Einsatz des Buches als Klassenlektüre in den Klassenstufen 8-10 ist durchaus denkbar, laden die unterschiedlichen Perspektiven und Erzählstränge doch zur Diskussion sowohl über Erzählstrukturen als auch über Fragen des Umgangs miteinander ein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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