Die lange Reise des alten Gnoms

Schlagwörter

• Abenteuer
• Natur
• Tod/Sterben

Teaser

Mit einer poetischen Sprache und fantasievollen Zeichnungen nimmt Pirkko-Liisa Surojegin die Lesenden mit auf die tiefgründige und magische Reise des alten Wurzelgnoms.

Beurteilungstext

Das Volk der Wurzelgnome lebt tief im Wald unter der Oberfläche des Waldbodens. Eines Abends geschieht jedoch etwas Unerwartetes. Mit einer tiefgründigen Verabschiedung von seiner Familie beginnt ein alter Gnom seine Reise, um den Sinn des Lebens und das Ende seiner Tage zu ergründen. Auf die Nachfrage, wohin ihn seine Reise führt, kann er keine Antwort geben. Dies bereitet ihm jedoch keine Angst, sondern er beginnt seine Reise mit Zuversicht. Im Laufe seiner poetisch erzählten Reise begibt er sich tief in den Wald und begegnet verschiedenen Charakteren, die ihm helfen, seine Gedanken und Gefühle über den Tod und das Leben zu ordnen. Ein Schlüsselmoment der Geschichte ist die Entdeckung eines neuen Sprösslings neben einem verstorbenen Baum. Auf diese Weise lenkt die Geschichte immer wieder auf den Kreislauf des Lebens und bindet die Thematik des Todes in diesen ein. Im Verlaufe der gesamten Geschichte stellen die Bilder und die Sprache eine magische Naturnähe her, welche die Leser*innen tief in die Fantasiewelt eintauchen lassen.
Die Geschichte wird begleitet von großen Aquarellzeichnungen in eher gedeckten Farben. Im Verlauf der Geschichte ändert sich der Farbton von Grüntönen in Weiß. So werden die Leser*innen mitgenommen in den Wechsel der Jahreszeiten. Da die Farben immer mehr verschwinden, nimmt die Leser*in wahr, dass die Reise des alten Gnoms bald zu Ende geht. Die fantasievollen und detailreichen Zeichnungen tragen zur allgemeinen Atmosphäre des Buches bei und verleihen der Geschichte eine zusätzliche Tiefe. Die Geschichte endet mit den Worten: ,,Nun verstand der alte Wurzelgnom die Bedeutung seiner Reise.“ Diese Worte werden begleitet von einer schwungvollen und harmoniereichen Illustration des Gnoms. So schließt die Geschichte mit einem wohligen Gefühl bei den Lesenden ab und lässt Raum zum Nachdenken.

Insgesamt fügt die eher verborgene Thematik des Todes der Geschichte eine tiefere Dimension hinzu und macht das Buch zu einer inspirierenden Lektüre, die dazu einlädt, über das Leben und den Tod nachzudenken. Das Buch stellt den Tod als Teil des Kreislaufes des Lebens dar und bietet somit die Möglichkeit mit Kindern die Thematik zu besprechen. Auch wenn kein tiefgründiges Gespräch nach dem Buch stattfinden soll, stellt es eine schöne und fantasiereiche Geschichte zum Vorlesen dar.