Die Knallerbsenbande

Autor*in
Grimm, Sandra
ISBN
978-3-551-31797-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Haberstock, Meike
Seitenanzahl
174
Verlag
Carlsen
Gattung
ErstlesebuchTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Begleitet die Knallerbsenbande bei der Verbrecherjagd im Wald oder als Agenten für Opa Eddi. Dieses Doppelband ist ein pures Lesevergnügen!

Beurteilungstext

Matti, Jolle, Muckel und Semmel sind die besten Freunde. Zusammen haben die Jungs die Knallerbsenbande gegründet. Mit ihren Flitschen und einer handvoll Erbsen machen sie ihre Schießübungen. Aber nicht auf Lebewesen – außer auf eine tote Maus, die danach mit allen Ehren bestattet wird.
Im ersten Band „Die Knallerbsen“ wird „Gringo“, eigentlich Gero, des Diebstahls in Herrn Heinzes Supermarkt verdächtigt. Er wird deshalb aus dem dortigen Angestellt*innenverhältnis gekündigt. Die Clique beschließt, dem Bruder von Matti daraufhin zu helfen. Irgendwie muss er sein Studium finanzieren. Also wollen alle Geld für ihn sammeln. Zeitgleich wird ein Jäger vermisst. Die Knallerbsen verdächtigen sofort den unbeliebten Herrn Henk, genannt „Henker“. Dieser wohnt in einem heruntergekommenem Haus im Kornbacher Wald. Eines Tages hören die Kinder Schüsse, die der „Henker“ abgegeben hat. Hat er wirklich den Jäger entführt und erschossen? Beim Müllsammeln im unheimlichen Forst entdeckt die Gruppe Elektrogeräte, die aus dem Sortiment des Supermarktes stammen. Als die Bande die Geräte holen will, werden sie vom „Henker“ erwischt. Er zwingt die Kinder und Gero mit vorgehaltener Waffe, die Geräte in sein Haus zu tragen. Danach sperrt er seine Opfer in den Keller. Wie lange wird es dauern, bis die Gefangenen gefunden werden? Wird es ihnen gelingen, sich gar selbst aus ihrem Verlies zu befreien?

Das zweite Band, „Das Opa Abenteuer“, hat die Liebe im Alter zum Thema. Opa Eddi, Mattis Großvater, ist bis über beide Ohren in die noch junggebliebene Käthe verliebt. Opa Eddie ist auch der Einzige, der die vier Jungen „Knallis“ nennen darf. Als diese ihn mal wieder im Altenheim besuchen, lernen sie die sportliche Käthe kennen. Ihren bevorstehenden Geburtstag will der alte Herr nutzten, um seiner Herzdame näher zu kommen. Dabei benötigt er die Hilfe der inzwischen zu Helden aufgestiegenen Freunde. Käthe will nämlich auf gar keinen Fall ihren Ehrentag im Altenheim begehen! Es ist dort Brauch, dass der Bürgermeister von Kornbach bei solchen Anlässen als Gratulant die Seniorenresidenz besucht und am Ende nur den Kuchen absahnt. Das will Eddis Schwarm auf gar keinen Fall. Aus diesem Grunde organisiert sie eine Demo vor dem Rathaus. Die „Knallis“ werden auf romantische Mission geschickt. Sie sollen Opa Eddi bei der Planung sowie Umsetzung der Überraschungsparty helfen. Käthes Enkelin Kitkät wird den „Erbsen“ dabei eine Hilfe sein. Doch leider gerät das Quartett auch mit den verhassten „Ziegenjungs“ aneinander. Alle machen sich gegenseitig das Leben schwer. Am Ende wirken die Jungen-Banden bei einer Rasentraktor-Challenge mit, bei der es um eine Kutsche geht. Die Freunde benötigen diese Kutsche für Käthtes Geburtstag. Werden sie das Zeitrennen mit dem Rasentraktor gewinnen und die Kutsche bekommen? Wird Opa Eddies Überraschung gelingen? Eins ist schon mal gesagt: Muckel findet Mädchen gar nicht mehr so zickig.

Sandra Grimm zeigt uns eine Welt ohne Smartphone und Computer. Sie erzählt die Abenteuer von vier Freunden, die einfach nur Kinder sind; Jungs, die Rad fahren und keine Scheu haben, sich schmutzig zu machen. Es ist eine Welt, in der Erwachsene eine Nebenrolle spielen. Helikoptereltern haben dort keinen Platz. Mit ihrem Schreibstil beweist die Autorin hohes Einfühlungsvermögen. Sie lässt Semmel in der Ich-Form sprechen. Ihr Sprachstil entspricht dem eines neunjährigen Kindes. Die Schreibweise ist einfach und humorvoll. Die Geschichten lassen sich dadurch fließend lesen, der Inhalt ist leicht zu erfassen. Die Kapitel sind in Ferientage unterteilt. Darunter befinden sich kleine Notizen in Kinderschrift, die unter anderem angeben, wie viele Erbsen verschossen wurden. Illustrationen von Meike Haberstock, welche sehr detailreich und grafisch sind, unterstützen das Geschehen. Obwohl die Bilder in schwarz-weiß gehalten sind, lassen sie die Leser*innen in die Erlebnisse eintauchen und die Figuren auch visuell kennenlernen.
In Sandra Grimms Erzählungen sind die Kinder eigenständige Personen, die ihren Ferientag selbst gestalten. Die Eltern greifen nur ein, wenn Grenzen überschritten werden. Hier ist es der Autorin gelungen, eine unbeschwerte Kindheit zu zeichnen. Sie vermittelt Vertrauen und Kreativität in die Fähigkeiten der handelnden Charaktere. Ich finde, dass dieses Kinderbuch auch von Erwachsenen gelesen werden sollte. Zum einen weil es bestimmt Parallelen zur eigenen Kinderzeit gibt, zum anderen regt es dazu an, den eigen Nachwuchs mal Nachwuchs sein zu lassen. Der macht das schon! Ansonsten empfehle ich dieses Buch allen Erstleser*innen ab acht Jahren. Viel Spaß!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Heli; Landesstelle: Mecklenburg-Vorpommern.
Veröffentlicht am 04.07.2020

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