Die Hexenakte
- Autor*in
- Reiche, Dietlof
- ISBN
- 978-3-446-20860-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wiesmüller, Dieter
- Seitenanzahl
- 353
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 17,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Auch wenn der Roman zurückgreift auf eine wirkliche Verbrennung der als Hexe verurteilten Anna Glauning, ist die vorliegende Bearbeitung doch weitgehend eine phantastische Erzählung. Demnach erscheint die damals auf grausame Weise umgebrachte fiktive Anna Böckhlerin im Zeitalter von Computer und Eurowährung in mehreren Personen, um sich an dem damaligen Ankläger Jörg Gundelfinger, dessen Nachfahre heute unter demselben Nachnamen lebt, zu rächen. Das führt zu spannenden Situationen.
Beurteilungstext
Katja und Lennart, zwei Studenten, die in dem erfundenen Ort Rottlingen an einem Seminar teilnehmen, geraten unversehens in den Besitz einer Hexenakte, die von der grausamen Verhörmethode und vom schrecklichen Tod der angeblichen Hexe Anna Böckhlerin berichtet. Der damalige Ankläger Jörg Gundelfinger hat diesen Prozess in die Wege geleitet, um dadurch in den Besitz des Hotels “Sonne” zu gelangen.
Der Nachfahr, ebenfalls ein Gundelfinger, befürchtet, dass die scheußliche Angelegenheit bekannt wird. Er geht daher mit übertriebener, ja krimineller Macht daran, die Hexenakte zu vernichten und die derzeitigen Kenner dieser
Unterlagen durch Bedrohungen mundtot zu machen. Doch die jungen Studenten lassen sich nicht beirren. Sie übersetzen den schwer zu entziffernden Text, der zusammen mit historischen Erläuterungen und der vollständigen Akte im Anhang des Buches beigefügt ist, um die Historizität zu bekräftigen. Dadurch begegnen sie außerordentlich spannenden und gefährlichen Situationen, die von dem Herrn Gundelfinger eingeleitet werden, als auch verschiedenen Personen, in denen sich die damals zu Tode gebrachte Anna erneut materialisiert.
Einige Phasen des Buches sind wie die gesamte Umgebung des Ortes Rottlingen so stark fiktiv, dass das Gespür für Realität verloren geht. Die Übertragung eines aus der Zeit der brutalen Hexenverbrennungen stammenden Berichtes verbietet den Zusammenhang mit einer in der Gegenwart als kriminell dargestellten Handlung. Daher ist das Buch für meine Begriffe nur beschränkt empfehlenswert.