Die große Chance

Autor*in
Meißner-Johannknecht, Doris
ISBN
978-3-551-36363-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schürmann, Kerstin (Umsch.)
Seitenanzahl
158
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jonny Winter, 17, lebt als Penner auf der Straße. Als er an einem kalten Wintertag einen gut gekleideten Herrn anbettelt, nimmt der ihn mit zu sich nach Hause. Jonny weiß lange nicht warum. ....

Beurteilungstext

Jonny scheint schon von Geburt an chancenlos: Seine Eltern waren drogensüchtig und sind beide “an der Nadel” gestorben, als er noch ein kleiner Junge war. Er hat mehrere Pflegefamilien und 2 Heime durchlaufen, ehe er auf der Straße landete. Dort findet ihn Herr von Probst - und nimmt ihn mit nach Hause - in ein gepflegtes Haus, das er allein bewohnt. Er will aus Jonny einen “ordentlichen” Jungen machen, vorausgesetz, DER lebt nach SEINEM Wertesystem: Sauberkeit, Ordnung, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit. Und einen Schulabschluss soll Jonny auch machen - möglichst Abitur! Zwar ist Jonny ein Anpassungskünstler, dem das neue Leben (nach einigen Rückschlägen) relativ gut gelingt, doch dann kommt ihm die Liebe dazwischen. Ausgerechnet IHN guckt sich die Schul-Queen Lea Kurt aus! Doch als politische Aktivistin will sie unbedingt wissen, wo in Jonnys Leben der “Haken” ist. Sie findet heraus, dass Herr v. Probst ein Rechtsextremist großen Stiles ist und will ihn der Polizei überantworten. Doch Jonny vernichtet die Beweise auf dem PC. Aber das “gute Leben” ist nun endgültig vorbei. 3 mögliche Schluss-Alternativen stehen zur Wahl: Selbstmordversuch, zurück auf die Straße oder ein Wechsel in eine WG des Sozialamtes.
Ein extravaganter Plot: von der Straße ins Milieu der “feinen Leute” und wieder zurück, bzw. die mühsame Tour durch Schule und (Gärtner-)Lehre für Jonny! Gekonnt entwickelt die Autorin ihre - eher unwahrscheinliche - Geschichte. Die Wandlungen und vor allem die (Lebens-)Ängste des “armen Würstchens” Jonny sind nachvollziehbar, die “Menschenfreundlichkeit” des Herrn von Probst hingegen wirkt nicht sehr glaubhaft, auch wenn er Jonny bereits für heimliche Kurierdienste einspannt und so nicht ganz uneigennützig handelt. Die spannende Handlung liest sich flüssig, doch der 3fach-Schluss kann nicht überzeugen. Hier wäre eine klare Problemlösung sehr viel sinnvoller gewesen.
Alles in allem: eine temporeiche Geschichte , die das Problem “Rechtsextremismus” transportiert. Vor allem für politisch interessierte junge Leser ab 12/13 Jahren (noch) lesenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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