Die Geschichte von Jonas und Oma

Autor*in
Meinderts, Koos
ISBN
978-3-7996-5202-5
Übersetzer*in
Nijhoff, Joost
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Fienig, Annette
Seitenanzahl
32
Verlag
Titania
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jonas und seine Oma wohnen gemeinsam im Leuchtturm. Oma kümmert sich um Jonas, bis sie eines Tages zu schwach ist, den Haushalt alleine zu führen. Nun übernimmt Jonas ihre Rolle. Doch eines Tages verschwindet Oma und Jonas hat nur noch seine Erinnerungen.

Beurteilungstext

Eines der berühmtesten Lieder aus dem Film und Musical “König der Löwen”, “Circle of Life”, handelt vom ewigen Kreislauf des Lebens. So auch dieses Buch und diese Geschichte. Und um das Bild noch plastischer und anschaulicher zu machen, spielt die Geschichte auch noch am Meer, das mit Ebbe und Flut dieses Kommen und Gehen, Werden und Vergehen, sinnfällig darstellt. Eigentlich keine neue Idee also, sollte man meinen.
Und doch ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Es beschreibt in einfachen, aber sehr anrührenden Sätzen die vollständige Lebensgeschichte von Oma, von ihrer Kinderzeit über ihre erste Verliebtheit, die Hochzeit und Geburt des Sohnes über dessen Hochzeit und seinen Sohn, eben jenen Jonas, der heute bei Oma lebt, weil sein Vater als Seemann aufs Meer ging. Alle Männer der Familie hießen Jonas, Opa, Vater und Sohn, und sie alle träumten von einem Mädchen wie Oma, mit roten Wangen und einem roten Mund, den sie küssen durften. Hier ähneln sich die Abläufe, Kindheit, Jugend, Familiengründung und Alter, aber damit keiner glaubt, es müsste immer alles gleich sein, unterscheiden sich die Details doch merklich. Während Omas Sohn mit seiner jungen Frau aufs Meer wollte und seinen Sohn zuhause ließ, blieb der Opa als Leuchtturmwärter bis zu seinem Tod auf der Insel und der Enkel Jonas blieb auch zumindest bis zu Omas Tod.
Die “Kreise des Lebens” ähneln sich also wie bei einem zeichnenden Kind, aber sie sind nicht notwendig deckungsgleich. Hier überschneiden sie sich vor allem an typischen Winzigkeiten, der Beschreibung der Wunschpartnerin, dem kleinen Schlaflied von Ebbe und Flut und dem regelmäßigen Lichtstrahl des Leuchtturms. Viele würden sich heute mit Sohn Jonas eher gegen ein solch gleichförmiges Leben sperren, ausbrechen wollen, Abenteuern nachjagen. Für Opa und Enkel Jonas ist ein gerundetes, in Bahnen verlaufendes Schicksal aber kein Unglück, sie lassen sogar einem mit Gewalt beeinflussbaren Ereignis wie dem Davonfahren der senilen Oma seinen Lauf, weil auch das zum Lebenskreis gehört.
Ein aufmunterndes, anrührendes Buch, das Hoffnung macht und Ängste vor dem Leben wie dem Tod abbaut. Dazu tragen wesentlich auch die naiven und detailreichen Bilder bei, die in frischen Farben und stimmungsvollen Ansichten vom Leben der Figuren des Buches erzählen. Und obwohl die Geschichte eigentlich froh und voller Glücksmomente erzählt ist, bleibt es dem Leser nicht erspart, am Schluss ein paar verstohlene Tränchen wegzuwischen. Schön, dass es das gibt!

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Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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