Die Geschichte von Elenis Konfetti Refugees Welcome

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• Flucht

Teaser

Man braucht nur buntes Konfetti und den Blick eines Kindes, um die grauenvolle Realität von vielen geflüchteten Familien auf eine wunderschöne Art zu erzählen. Ein griechisches Mädchen und ihre Oma zeigen in diesem Buch eine empathische und hoffnungsvolle Haltung gegenüber dieser Situation. Schlicht und einfühlsam von der Illustratorin Daniela Ledig und ihrem vierjährigen Sohn Jonas dargestellt, ist diese Geschichte immer wieder aktuell und sehr nötig.

Beurteilungstext

Eleni, ein griechisches Mädchen, das bei ihrer Oma wohnt, entdeckt eines Tages aus seinem Balkon viele Menschen in Zelten und von hohen Zäunen umgeben: ein Flüchtlingskamp. Mithilfe einer Metapher mit Konfetti erklärt ihr ihre Oma, dass es ein Zufall ist, wo man geboren wird, und deshalb es Menschen gibt, die ihr Zuhause in Kriegsgebieten haben bzw. verlieren. Mit voller Mitgefühl besucht Eleni die geflüchteten Familien und beschließt, trotzt der Schwierigkeit der Aufgabe, diesen Menschen zu helfen. Aber wie? Dank einer kreativen Idee mit Konfetti, finden Eleni und ihre Oma eine Form, alle hilfsbereite Nachbarn zum Handeln zu bewegen und somit den Menschen im Flüchtlingskamp zu helfen.

Das bunte Konfetti ist hier der rote Faden, mit dem diese Geschichte gestrickt ist. Damit wird hier die Ursache von einer Flucht sowie die Handlungsoptionen in den Aufnahmeländern erklärt, sodass jeder es versteht und davon berührt wird. Das erste Buch von Daniela Leidig ist von ihrem Sohn inspiriert (und auch mit ihm illustriert, deshalb ist der vierjährige Jonas Ledig auch als Autor zu erkennen) worden. Dafür ist eine wertvolle Geschichte, die mit Sensibilität und Mitgefühl erzählt ist.

Allerdings finde ich den Text viel zu lang für Kinder im Vorschulalter und das Zusammenspiel zwischen Bild und Text könnte verbessert werden, indem man einige Beschreibungen in die Illustrationen verlegt. Trotzdem ist die Gestaltung des Buches sehr gut gelungen - ausgehend von der Farbgebung über die emotionale Erfahrbarkeit der jeweiligen Szenen (bunt oder grau) bis hin zur Kombination von kindlichen und professionellen Bildern und stilistischer Typographie. Zum Schluss hat dieses Buch das große Potenzial, den Lesern zum Helfen zu mobilisieren. Das wird während des Lesens durch die natürliche Haltung eines Kindes gegenüber Ungerechtigkeit und Trauer, aber auch durch die unterschiedlichen Beispiele der letzten Doppelseite und den Brief an die Eltern am Ende des Buches angeregt.

Wenn ich um mich herum schaue, wie viele Menschen ihre Heimat verlassen, wie viele andere Hass und Angst davor verbreiten und wie jede von uns mit seiner eigenen Problemen beschäftigt ist, kann ich nichts anders als dieses Buch für alle Altersstufen (inklusive Erwachsene) weiterzuempfehlen und hoffen, dass viele Jonas auf diese Welt heranwachsen.