Die Flucht

Schlagwörter

• Angst
• Flucht

Teaser

Eine Familie auf der Flucht, ein Abenteuer das gleichzeitig märchenhaft und dabei doch so realistisch und alltäglich ist.

Beurteilungstext

Am Anfang ist eine glückliche Familie. Doch als der Krieg ausbricht kommt alles durcheinander. Erst nimmt der Krieg den Vater weg, dann machen sich Mutter und Kinder auf, auf einen weiten Weg hin zu einem Land mit hohem Bergen – und ohne Krieg. Der Weg ist weit und die Familie nutzt viele Fortbewegungsmittel. Das Gepäck wird immer weniger, die Not und Angst immer größer, gefährlicher die Reise. Eine hohe Mauer und ein Meer sind schier unüberwindbare Hürden – und können doch genommen werden. Am Ende ist die Familie im Zug unterwegs. Man reist, aber es scheint alles leichter zu werden. Ist das gute Ende in Sicht und kann es überhaupt ein gutes Ende fern der Heimat geben? Vieles bleibt offen.
Francesca Sanna erzählt einen Zusammenschnitt ganz verschiedener Fluchten, die einerseits realistische Momente von Fluchterfahrungen thematisieren, diese aber sprachlich minimalistisch verdichten und in den Bildern schablonenhaft reduziert veranschaulichen. Die Bilder zeigen geschmeidigen Formen, in den Farben und Flächen in Wandlung Ambivalenzen erzeugen – zum Beispiel wenn das dunkle Meerwasser, das anfangs für die gemeinsamen Familienaktionen steht, plötzlich als schwarze Masse das Bild einnimmt und zum Schrecken des Krieges wird. Überhaupt setzen die Bilder auch vielgestaltig in Szene, was im Text gar nicht oder nur vage angedeutet wird. So erzählen Bilder und Texte gemeinsam und doch verschieden, ganz eigene Versionen und Dimensionen der Geschichte, die fantastisch und realistisch gleichermaßen daher kommt und gerade in dieser Irritation ihr besonderes Potenzial entfaltet. Sehr zu empfehlen!