Die Bremer Stadtmusikanten

Autor*in
Grimm,
ISBN
978-3-596-85594-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hansen, Christiane
Seitenanzahl
18
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2013
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das bekannte Märchen ""Die Bremer Stadtmusikanten"" wird ohne Worte als Bildergeschichte erzählt. Die Bilderfolgen bieten eine hervorragende Struktur für die Erzählung des Märchens durch einen Erzähler und zum Entdecken beim Zuhören.

Beurteilungstext

Das Märchen ""Die Bremer Stadtmusikanten"" wird in dieser Version als Bildergeschichte erzählt. Christiane Hansen gelingt es dabei hervorragend, ein angemessenes Erzähltempo in die Bilder zu bringen und in den Bildern die wesentlichen Handlungsschritte und Erzählmomente aufzunehmen. Dies liegt zum einen an der Szenenauswahl und Bildanordnung, die Bilder werden mal als Doppelseite, mal deutlich kleinteiliger mit bis zu vier Bildern auf einer Seite angeordnet. Zum anderen liegt das an der klaren Ausgestaltung der Bilder. Die Tiere sind teils leicht vermenschlicht dargestellt, sie können auf zwei Beinen stehen und nutzen die Vorderbeine oder Flügel als Arme, auch die Mimik ist eher menschlich als ""artgerecht"". So können nicht nur Gefühle zum Ausdruck gebracht werden, sondern auch z. B. durch Zeigegesten Handlungsaspekte unterstützt werden. Die Kernhandlung wird einerseits durch im Text implizit angelegte Bildelemente ergänzt, so durch einen Geldsack im Räuberhaus oder Wohnzimmermöbel in der Schlussszene, andererseits gibt es auch eigenständige Elemente, die deutlich über den Text hinausgehen. Am markantesten ist hier eine ""Musikalienhandlung"", in der der Esel die Instrumente für seine Mitstreiter kauft. Nebenhandlungen von Tieren, die im Märchen nicht erwähnt werden, regen zum eigenständigen Erkunden an. Es sind vor allem Mäuse, die - unbehelligt von Räubern und Katze - Parallelhandlungen zu den Protagonisten des Textes ""nachstellen"". So bietet das Buch ein Erzählpanorama für das Märchen, ähnlich wie es die Bildtafeln beim Bänkelsang tun.

Am Ende des Buches findet sich eine stark gekürzte und vereinfachte Textfassung der Nr. 27 der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm. Die Textfassung ist wenig gelungen, da sie den Text sprachlich anspruchslos gestaltet und die Verkürzungen nur noch ein Skelett des Märchens stehen lassen. Da der Text kaum zum selber Lesen gedacht sein dürfte, sondern sich an erwachsene Personen richtet - darauf deuten Schriftgröße und Textdichte hin -, die mit Kindern zusammen das Bilderbuch betrachten und erzählen, wäre hier die Originalfassung besser gewesen. Positiv ist aber zu sehen, dass hier der Text am Ende des Buches steht und damit die Erzählkraft der Bilder nicht behindert. Die Erzähler zu den Bildern werden dadurch sowieso ihre eigene Textfassung beim Erzählen suchen.

Mit diesem Bilderbuch können Kinder mit ihren Eltern das Märchen kennenlernen, hören und sehen, selber erzählen. Aber auch in KiTa und in den ersten Jahren der Grundschule kann mit diesem Buch sinnvoll gearbeitet werden: Als Grundlage für Nacherzählungen, als Anregung für eigene Erzähl-Bilder-Folgen oder als sinnunterstützende Bilder bei der Erzählung durch Erzieherin oder Lehrerin.
In der Reihe ""Mein allererstes Bildermärchen"" des Fischerverlags ist bisher das Märchen ""Der Froschkönig"", illustriert von Karen Krings, erschienen, das sich ähnlich verwenden lässt. Angekündigt für 2014 sind ""Der gestiefelte Kater"" und ""Dornröschen"".

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Diese Rezension wurde verfasst von cja.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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