Die Ameisensiedlung

Autor*in
Günter, Mirijam
ISBN
978-3-423-78212-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im sozialen Brennpunkt der Stadt leben die 15 jährige Conny mit ihren Freunden Andy, Michi und Benni. Ihre Tage vergehen vor dem Einkaufszentrum mit der ewigen Sorge, ob zu Hause essen oder Geld da ist. Als Conny wiedermal zur Schule geht, lernt sie einen Lehrer kennen, der anders ist, als die anderen Erwachsenen. Sie hat wieder Hoffnung auf eine bessere Zukunft, als die in der Ameisensiedlung. Wieder einmal entbrennt die Diskussion in der Clique, dass sich was ändern muss. Aber was und wie?

Beurteilungstext

Haben Kids wie Conny und Andy überhaupt eine Chance? Bei Mirijam Günter schafft es einer von vieren. Eine deprimierend Bilanz sagt der Pesimist. Der Optimist meint, na wenigstens einer.
“Ameisensiedlung” ist schonungslos, macht unmißverständlich klar, dass keiner wirklich ahnen kann, wie es Menschen in solchen Vierteln geht. Wer in so einem Viertel groß wird, hat meist keine Zeit und Kraft zum lernen. Das Leben ist zu anstrengend. Alle in der Clique kosten einander mit ihren Problemen Kraft, helfen sich untereinander nach ihrem Vermögen, bestrafen Ausbruchversuche jedoch auch wie Verrat. Zu essen ist oft nichts da, hinzu kommt die Verantwortung für die Familie, für Eltern, die die Erzieherrolle längst an ihre Kinder abgegeben haben und für jüngere Geschwister. Die Seele wird häufig zutiefst verletzt, von der eigenen Mutter, von den Medien und auch von Leuten, die zu wenig wissen und eigentlich helfen könnten. Dazu kommt diese lähmende Hoffnungslosigkeit mit der immer neuen Erkenntnis, dass die Erwachsenen, selbst wenn sie manchmal helfen wollen, ja doch wieder aufgeben, und nicht verstehen! Ist dieser Kreislauf nur durch Heimerziehung zu durchbrechen? Conny hat einiges Potential und durchaus beachtliche soziale Kompetenz, zeigt ihrem Umfeld jedoch auch deutlich, dass eine Jugendliche nicht einfach verpflanzt werden kann und dann wird alles gut. Für jüngere Kinder mag das zum Teil eine Lösung sein, aber für Jugendliche nicht. Connny als Heldin lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, ungefiltert, schonungslos. Ohne Frage ist deses Buch eines, welches deutlich auch in Erwachsenenhände gehört, in die von Lehrern, Erziehern und Polizeibeamten und eigentlich auch dringend in die von Politikern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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