Devi - Die Rebellin mit den sanften Augen

Autor*in
Mouchard, Christel
ISBN
978-3-8251-7772-0
Übersetzer*in
Tramm, Corinna
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Devi wird mit einem alten Mann verheiratet und flieht davor. Damit stellt sie sich außerhalb ihrer Dorfgesellschaft, wird verachtet und gezwungen, die stinkende Latrine des Reichen im Dorfe zu reinigen. Das wird ihr zuviel und sie schließt sich den Banditen an. Auch wenn sie niemanden tötet, wird sie gesucht, weil sie mordend durch das Land ziehe. Ein Student, der ein Praktikum bei der Polizei macht, erreicht, dass sie sich stellt. Der Reiche wird bestraft, Devi bekommt eine milde Strafe.

Beurteilungstext

Das Kastensystem Indiens steht hier am Pranger. Die Handlung spielt 1980, zur Zeit Indira Gandhis, als sie schon versuchte, die traditionelle Trennung der gesellschaftlichen Schichten zu durchbrechen. Dass die zu überwindenden Hürden dabei nahezu himmelhoch waren, macht Christel Mouchard überdeutlich. Devis Gegenspieler ist ein hochnäsiger und ängstlicher Großgrundbesitzer, der Reichtümer besitzt, von denen das kastenlose Mädchen noch nicht einmal gehört hat. Er ist rachsüchtig, empfindet die Gegenwart Angehöriger der unteren Kaste als lästig, nimmt sie aber überhaupt nur wahr, wenn sie seine Wege beeinträchtigen. Er nimmt sich das Recht heraus, jeden nach Gutdünken zu bestrafen und freut sich an deren Erniedrigung. Devi dagegen ist zwar temperamentvoll und aufmüpfig, aber eben in allen Bereichen der Gegenspieler des Reichen: Sie ist mutig, gewandt und edelmütig. Mit ihren 15 bis 17 Jahren der Handlung verliebt sie sich zwar in einen Studenten, der mit der Polizei auf ihre Spuren gesetzt wurde, aber auch derlei bleibt edel und rein. Sie schießt nicht, raubt nur Reiche aus und verteilt das Raubgut an die arme Bevölkerung, die sie darauf als Göttin anbetet. - Das deckt sich nicht so ganz mit dem historischen Vorbild. Danach soll Devi wirklich an die 50 Morde begangen haben und 11 Jahre dafür in Haft saß, bevor sie Abgeordnete wurde und von Rächern ermordet wurde. Die Romanheldin kann derlei Vorwurf nicht rühren, sie stellt sich der Polizei, weil ihr Freund ihr das rät und einen Deal mit den Behörden verabredet hat. Ihr Strafmaß ist dadurch minimal - nur zwei Jahre, in denen sie Lesen und Schreiben lernt (Was wiederum das Original nie lernte).
Aber bei allem Edelmut der Heldin: Der Leser erfährt etliches über das Kastenwesen, über die Religiosität der Hindus und darüber, dass auch die Schwächste sich erfolgreich gegen Unrecht wehren kann. Und gut lesen lässt sich die Übersetzung von Corinna Tramm allemal.cjh12.09

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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