Der Zufall kann mich mal

Autor*in
Gülich, Martin
ISBN
978-3-522-20208-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
189
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tim liest viel, einmal sogar beim Radfahren. Der logisch folgende Unfall beschert ihm ein für immer steifes Bein und den Spitznamen Ahab. Er hat zwei Freunde und eine Fastfreundin, mit der klappt es nicht so recht, weil er sich um Remo kümmern muss, vielmehr gemeinsam mit ihm um dessen alkoholkranken Vater. Für den finden sie genau die richtige Schocktherapie, die ihn motiviert, einen Entzug in der Klinik zu beginnen.

Beurteilungstext

Tim ist 14 und plappert ununterbrochen, amüsierend und so gar nicht belanglos. Martin Gülich hat für seinen Helden eine altersgerechte Sprache gefunden, ohne jede modische Attitüde, die auch in 10 oder 20 Jahren noch genau so lebendig und ehrlich klingen wird wie heute. Tim und seine Freunde bewegen Probleme, die wenig Dramatisches an sich haben, ohne die zu bewältigen es aber auch nicht weiter gehen kann: Ihre Freundschaft, die Familie, die Schule mit den Lehrern, den Arbeiten, den Pflichten und die erste Liebe, die noch nicht so recht eine werden will - alles nicht so einfach. Bis dann auf einmal Remo Tim erklärt, dass sein Vater säuft. Die Jungenfreundschaft gerät dadurch leicht an ihre Grenzen, aber die Beiden testen sich und die Belastbarkeit des Vaters aus und kommen auf typisch pubertäre Ideen, die alle nicht funktionieren. Der Dritte im Bunde hat dann die Idee, die die Beiden umsetzen. Sie treiben den Vater in die Verzweiflung, sein Leidensdruck wird so groß, dass er tatsächlich eine Entziehungskur beginnt. Tims Eltern nehmen Remo solange bei sich auf, die Freundschaft festigt sich. Parallel zur gesamten Handlung liest Tim Melvilles Moby Dick. Er meint zwar nicht alles zu verstehen, er zieht aber ständig Parallelen zu seinem eigenen Erleben. Wer oder was ist sein Moby Dick, den Ahab so manisch jagt? Wer ist Ahab eigentlich? Seine Reflexionen liegen allesamt mehr oder weniger richtig und helfen ihm auch, seine eigene Situation zu verstehen. Und damit versteht er natürlich auch Melville. Bücher können also doch helfen? Naja, geschrieben hat dieses ja auch ein Schriftsteller, der selbstverständlich erwartet, dass seine Bücher den Leser erreichen und weiter bringen Honi soit qui mal y pense. Ich wünsche dem Autor den verdienten Erfolg und viele Leser.
Cjh14.06

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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