Der weite Weg des Nataiyu

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Teaser

Im Jahr 1884 in Nordamerika verlässt eine Gruppe von zwanzig Indianerjungen unter Führung eines Sergeanten der amerikanischen Armee die Blackfeet - Reservation der Pikuni. Auch der junge Indianer Nataiyu wird gewaltsam von seiner Familie entfernt und zur Umerziehung in eine neugegründete Schule gesteckt. Rebecca Thompson, die engagierte Lehrerin der Schule, versucht die Indianerkinder mit der Welt der Weißen vertraut zu machen.

Beurteilungstext

Die zahlreich ausgezeichnete österreichische Kinderbuchautorin Käthe Recheis thematisiert in ihrem Jugendroman "Der weite Weg des Nataiyu" die Unterdrückung der nordamerikanischen Prärie-Indianer im 19. Jahrhundert. Der Roman wurde ursprünglich 1978 publiziert und ist nun neu beim Herder Verlag erschienen. Käthe Recheis selbst hat zahlreiche Reisen nach Nord- und Südamerika unternommen und engagiert sich sehr für die indianische Bevölkerung.
Im Roman empfindet der Blackfeetjunge Nataiyu die zwanghafte Umerziehung von seinen Denkweisen und Sitten zu einer weißen Kultur als verhängnisvoll. Die hoch motivierte Lehrerin Rebecca Thompson ist fest entschlossen Nataiyu und die anderen Indianerkinder von ihrer Stammeskultur zu entfremden, damit sie sich eines Tages den westlichen Lebensformen anpassen können. Ihr Idealismus verschließt ihr die Augen vor den verheerenden Folgen für die Indianerkinder. Eines Nachts flieht Nataiyu, um den gefährlichen Weg über die Rocky Mountains zu seiner Sippe zu suchen.
Mit besonderer Aufrichtigkeit stellt die Autorin die beiden Perspektiven des Indianerjungen und der Lehrerin dar. Anschaulichkeit, Detailliertheit und Spannung bieten in diesem Jugendbuch die Grundlage des Erzählens. Auch, wer sich nicht sonderlich für Indianergeschichten interessiert, wird von diesem Buch beeindruckt sein.