Wolfsaga

Autor*in
Recheis, Käthe
ISBN
978-3-423-71695-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Holländer, Karen
Seitenanzahl
511
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schiriki, Imiak und Sternschwester führen ein sorgloses Leben im kleinen Wolfsrudel ihrer Eltern Palo Kan und Akhuna. Doch die Idylle im Tal der Flüsternden Winde wird von dem gefährlich angewachsenen Rudel des aus dem Norden kommenden Wolfes Schogar Kan zerstört.

Beurteilungstext

Palo Kan und Akhuna, seine Partnerin, leben mit ihrem kleinen Rudel, das aus den Jungwölfen Imiak, Sternschwester und Schirik sowie den Welpen Tso und Itsi und den Rangniederen Wuk und Wok besteht, gemäß den Regeln des Waka, des allmächtigen Gesetzes. Jedes Tier respektiert das andere, nur die Schwachen werden als Nahrung ausgesucht, und diese dient als ‚Beute' nicht nur dem, der es getötet hat, sondern auch anderen, um den Hunger in Maßen zu stillen. Auf diese Weise ist ein friedliches Zusammenleben von Wölfen, Pumas, Füchsen auf der einen Seite und Hornträgern, Hasen, Mäusen und Vögeln auf der anderen Seite der Nahrungskette möglich. Nur Schiriki, der schwache und verträumt wirkende Jungwolf, erlebt in seinen Alpträumen, dass eine Gefahr droht, die die Vernichtung aller Tiere mit sich bringen wird. Schon bald wird dies Wirklichkeit, denn Schogar Kan, der riesige schwarze Wolf aus dem Norden, hat sich auf den Weg gemacht, sein Ziel, dass alle Tiere den Wölfen - und somit ihm - untertan werden sollen, umzusetzen. Kein Wolf darf mehr die Geschichte von Waka erzählen, den Schogar Kann ist nun das Gesetz. Innerhalb weniger Wochen sind alle Rudel entweder eliminiert oder von seinem Rudel zahllos vereinnahmt worden. Palo Kan muss seinen Widerstand mit dem Leben bezahlen, Akhuna bleibt schwer verletzt zurück, während die anderen Wölfe ihres Rudels auf die ‚Abteilungen' des Großrudels verteilt werden.
Während Akhuna von dem alten Bär Hotta, dem weisen Verkünder der Zukunft, aufgenommen und versorgt wird, fügen sich ihre Jungen zunächst den Bestimmungen des großen Rudels, bleiben doch ihren alten Werten treu. Als sich eines Tages Imiak für ein Pumajunges gegen den Rest der Wölfe einsetzt und Schiriki ihm zu Hilfe kommt, werden beide verstoßen und somit allen Tieren als leichte Beute ausgeliefert. Dank des treuen Hähers Schak, den Akhuna beauftragt, ihr Rudel in Sicherheit zu führen, finden die Geschwister sowie Wok und Wuk wieder zusammen und machen sich auf die gefährliche Reise in den Süden, wo sie eine neue und sichere Heimat erhoffen. Doch Schiriki weiß, dass er Waka wieder Gültigkeit verschaffen muss.
Die Geschichte und seine Botschaft sind leicht zu verstehen und die Parallelen zu menschlichen Vorgehensweisen gut zu erkennen. Beide Seiten müssen mit Verlusten umgehen, die märchenhafte Züge der Geschichte sind gepaart mit spannungsreichen Elementen, die sich sowohl auf die Kämpfe zwischen Tieren als auch auf Gefahren aus der Natur beziehen. Die Ausgestoßenen wissen von ihrer Wehrlosigkeit, selten erfahren sie Mitleid von den Rudeln, die sich Schogar Kan noch nicht unterworfen haben. Parallel zu ihrem Überlebenskampf gilt der Satz "Die Revolution frisst ihre Kinder", denn nach einem beutereichen Start gibt es für das riesige Rudel kein Futter mehr, die Tiere sind von Hunger und Krankheiten geschwächt, nicht einmal die kleinsten Tiere können noch gefangen werden.
Der Autorin geht es weniger darum, wolfstypische Verhaltensweisen in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Miteinander der Lebewesen in einer natürlich geregelten Ordnung zu postulieren. Menschen treten nur als bedrohliche Schatten in Schirikis Träumen auf, dennoch ist eine Übertragbarkeit leicht herzustellen. Die Story ist spannend geschrieben, das Ende beweist, dass es nicht der Gewalt oder der kräftemäßigen Überlegenheit bedarf, wieder Ordnung in das System zu bringen. Ich finde das Buch sehr empfehlenswert, aufgrund seines Umfanges eher für die Schmökerecke einer Bibliothek denn als Klassenlektüre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2017

Weitere Rezensionen zu Büchern von Recheis, Käthe

Recheis, Käthe

Eine Perle für die Prinzessin

Weiterlesen
Recheis, Käthe

Eine Perle für die Prinzessin

Weiterlesen
Recheis, Käthe

Die Katzenbande auf heißer Spur

Weiterlesen
Recheis, Käthe

Die Tschittiwiggl und der große Mock

Weiterlesen
Recheis, Käthe

Pfeiljunge und Geisterhunde

Weiterlesen
Recheis, Käthe

Pfeiljunge und Geisterhunde

Weiterlesen