Der weiße und der schwarze Bär

Autor*in
Schubiger, Jörg
ISBN
978-3-7795-0078-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Muggenthaler, Eva
Seitenanzahl
30
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schubigers Bilderbuch erzählt von einem Mädchen, das seine Angst vor der Dunkelheit mit Hilfe eines Bären zu überwinden sucht. Dabei baut sich das Mädchen eine Vorstellungswelt aus Fantasie und Realität auf, die dargestellt in Eva Muggenthalers Bildern lebendig wird.

Beurteilungstext

Ein Mädchen soll abends einschlafen, aber es kann nicht, denn das große dunkle Zimmer ähnelt einem unheimlichen Wald. Das Mädchen denkt aber: "Gottlob ist der Wald von Bären bewohnt…" So ruft es mithilfe seiner Vorstellungskraft einen weißen Bären, der im Dunkeln schimmert und so ihre Angst vor der Dunkelheit überwinden helfen soll. Aber es funktioniert nicht. Vielmehr hält der weiße Bär das Mädchen zusammen mit all seinen Spielzeugen wach. Er ist laut, tanzt herum, putzt sich geräuschvoll die Zähne, wenn das Mädchen aufs Klo gehen will und drängt sich immer in den Mittelpunkt des Geschehens. Das Mädchen hat genug von diesem Bären, der ihr keine Ruhe und keinen Raum lässt. So sagt sie: "Wenn jetzt ein Bär kommen soll, dann ein schwarzer." Mit diesen Worten erscheint auch schon der schwarze Bär. Er ist nur wenig größer als das Mädchen und leuchtet nicht, aber er ist höflich, hält dem Mädchen die Tür auf, wenn es auf Toilette gehen will und sitzt an ihrem Bett um ihren Schlaf zu bewachen. Der schwarze Bär schenkt dem Kind Geborgenheit und Sicherheit. Es weiß nun, dass lediglich Räuber und Diebe in der Nacht Angst haben müssen. " Die Kinder fürchten sich nicht." Das Mädchen hat seine Angst überwunden. Zufrieden gibt es dem schwarzen Bären am Schluss die Hand.

Das Bilderbuch greift thematisch die von vielen Kindern selbst erfahrene Angst vor der Dunkelheit auf. Aber es setzt dabei nicht auf die gängigen Lösungsstrategien, die so oft in Kinderbüchern dargestellt werden, wie z.B. Schutz bei den Eltern zu suchen. Es lässt das Mädchen ihre Angst allein durch seine kindliche Kreativität überwinden, indem es sich einen Bären ruft, der ihr die Dunkelheit erhellt. Doch der weiße Bär nimmt ganz andere Charakterzüge an, als das Mädchen erwartet hat. Dies wird besonders durch die ausdrucksstarken Bilder Eva Muggenthalers hervorgehoben. Sie zeigen weit mehr als der Text es beschreibt. So nimmt der weiße Bär einen Großteil einer Doppelseite in Anspruch und drängt das Mädchen an den Rand. Anders zeigt sich der schwarze Bär, der sich immer in die Bilder einpasst und nicht hervorsticht. Durch ihn erkennt das Mädchen die Vorteile der Dunkelheit und es verliert seine Angst.
Die Bilder greifen immer wieder das Spiel mit den Gegensätzen ‚schwarz' und ‚weiß' auf. Sie zeigen damit eine tiefere Bedeutung der beiden Bären, die Licht und Dunkelheit symbolisieren und mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften doch zusammen gehören.
Durch die mit kindlichen Fantasien durchwebten Bilder bleiben Räume für die eigenen Fantasien der Leser. Die Bilder laden durch ihre Vielschichtigkeit zum Staunen und Entdecken ein. Kinder können sich selbst darin verlieren und wiederfinden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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