Der vierte König

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Vier heilige Könige ziehen nach Bethlehem um den neugeborenen König zu finden. Drei bringen als Geschenke Gold, Weirauch und Myrrhe mit. Doch der vierte König sucht auf der ganzen Reise nach einem passenden Geschenk für das Kind ...

Beurteilungstext

Mary Joslin greift in ihrer Weihnachtsgeschichte eine alte französiche Legende auf, in der es neben den drei heiligen Königen noch einen vierten König gibt.
Die Illustrationen in leuchtenden Farben entführen in ein orientalisches Märchenland. Dabei sind die Landschaften plakativ vereinfacht, doch sehr stimmungsvoll, über allen ist ein leuchtend dunkelblauer Sternenhimmel zu sehen. Die Figuren fallen puppenhaft-kegelförmig und stilisiert ins Auge. Sie wirken statisch und wenig lebendig, ausgenommen ihr Gesichtsausdruck. Hier wird der Betrachter an Walt Disney Filmfiguren erinnert, sind jedoch sehr ausdrucksstark.
Die Illustrationen bieten in ihrer ansprechenden Farbgebung und Gestaltung der Szenerie viel Erzählanlass und der Betrachter kann vieles entdecken und deuten.
Zum orientalischen Gesamteindruck passt jedoch nicht das Bild der Stadt Jerusalem, das eine tief verschneite Landschaft zeigt wie auch das verschneite Titelbild, das mit seinen Glitzereffekten jedoch sehr ansprechend wirkt.
In altersentsprechender Sprache erzählt die Autorin stark dialogisierend die Suche des vierten Königs nach einem Geschenk. Doch er findet kein passendes, hat aber schließlich ein ganz besonderes Geschenk, indem er im Wasserkrug den Sternenglanz einfängt.
Im Schlussbild beschenkt der vierte König arme Kinder auf dem Markt - eine caritative Geste, die mit seinem Geschenk an das Kind, an die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes erinnert.
Die Textblöcke sind meist in die doppelseitigen Illustrationen integriert, wodurch sie nicht immer gut zu lesen sind.
Ein sehr ansprechendes Weihnachtsbuch, das die Weihnachtsgeschichte unter einem besonderen Aspekt erzählt und Kinder von 4 bis 7 Jahren begeistern wird.