Der Tag, der nie kommt
- Autor*in
- Reps, Oliver
- ISBN
- 978-3-96185-779-1
- Übersetzer*in
- Faure, UlrichFaure, Ulrich
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 201
- Verlag
- 360 Grad Verlag GmbH
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Leimen
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 17jährige Elias lebt in seiner eigenen Welt, die von seiner Filmleidenschaft und von dem innigen Verhältnis zu seiner besonderen Schwester Evi geprägt ist. Als seine neue Freundin Polly dazustößt, werden die drei zu einem unzertrennlichen Kleeblatt voller Gemeinsamkeiten und Geheimnisse. Doch dieser Mikrokosmos bleibt nicht von Unglück verschont.
Beurteilungstext
In diesem ungewöhnlichen und bemerkenswerten Jugendroman erzählt der 17jährige Elias in Rückblenden seine Geschichte: Eine Geschichte voller Wut, Liebe, Freundschaft, Trauer. Eine Geschichte, an deren Ende er die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren haben wird. Eine Geschichte, die betroffen macht und Fragen stellt. Auch nach Schuld. Sogar nach Beteiligung. Und damit auch Tabuthemen berührt. „Der Tag, der nie kommt“ ist ein stilles und doch aufregendes Buch, dem das eindrückliche Portrait eines 17jährigen gelingt, der mit sich selbst und mit der Welt in Konflikt ist. In der Schule ein Außenseiter empfindet er eine innige Liebe für seine behinderte Schwester und mehr als nur Freundschaft für die seelenverwandte Polly. Seine dunklen Seiten und seine Wut bearbeitet Elias in den Therapiesitzungen mit Henry. In den Gesprächen mit dem Therapeuten lernt er es, sich zu öffnen und seine Handlungen und Gefühle zu reflektieren. Auch die beiden weiblichen Protagonistinnen Evi und Polly tun das auf unterschiedliche Weise: indem sie Tagebuch schreiben, zeichnen, sich über Musik und Filme definieren und austauschen. Das in den Niederlanden preisgekrönte Debüt konzentriert sich ganz auf die drei Hauptfiguren und kommt ohne große Personage aus. Selbst Elias und Evis Eltern sind nur Randfiguren. Und auch die Handlungsorte sind übersichtlich. Das versteckte Bachufer wird zum geheimen Aufenthaltsort und Lieblingsplatz des Kleeblatts und zugleich zum unerwarteten Unglücksort, an dem die Geschwister ihre gemeinsame Freundin Polly verlieren. Und das (Weiter-)Leben von Evi und Elias eine tragische Wendung nimmt. Die Lektüre ist keine leichte Kost und doch faszinierend durch einen stetig ansteigenden Spannungsbogen, der in einem unerwarteten und radikalen Finale endet. Wie der Titel schon andeutet, gibt es kein Happyend. Nun im Präsens erzählt, ist das Ende in seiner Konsequenz schockierend. „Denn junge Menschen sollen nicht sterben.“ lautet einer der letzten Sätze. Ein herausforderndes Buch, das nicht vor heiklen Fragestellungen zurückschreckt. Mord, Selbstmord, Sterbehilfe, Schuld, Verantwortung… Auch wer die zahlreichen Film- und Songzitate nicht kennt oder versteht, wird am Ende aufgewühlt und nachdenklich zu ergründen suchen, ob und wie weit auch sie möglicherweise Einfluss auf Elias´ dunkle Seite gehabt haben könnten…