Der Tag, der nie kommt

Autor*in
Reps, Oliver
ISBN
978-3-96185-779-1
Übersetzer*in
Faure, Ulrich
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
190
Verlag
360 Grad Verlag GmbH
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Leimen
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hören Sie am besten jetzt gleich auf zu lesen, denn meine Rezension wird dem Buch von Oliver Reps nicht gerecht werden. „Der Tag der nie kommt“ ist für mich DER Überraschungsroman dieses Jahres. Ich weine selten beim Lesen, aber hier habe ich am Ende richtig geschluchzt vor sprachloser Fassungslosigkeit. Wo soll ich anfangen?

Beurteilungstext

Am Ende? Das Buch endet mit einem schrecklichen Unfall, bei dem eine beste Freundin zu Tode kommt. Das Buch endet mit der wahnsinnig traurigen Tat eines Bruders, der seiner Schwester einen letzten Liebesdienst erweist. Das Buch endet mit einem Suizid.
Oder mit dem Anfang? Das Buch beginnt mit der Schwester, die an Krebs erkrankt und ihr Bein verliert. Das Buch beginnt mit dem verzweifelten Bruder, der sich durch die Schule prügelt und nicht weiß, wohin mit sich. Das Buch beginnt mit den Eltern, die irgendwie auch nicht richtig wissen, was zu tun und zu sagen ist.
Und erst am Ende versteht man, in welcher Situation sich der Junge befindet, während er die Geschichte seiner Schwester, ihrer gemeinsamen Freundin und seine eigene erzählt. Erst in diesem Moment wird einem klar, welch furchtbar schreckliche Geschichte hier die ganze Zeit erzählt wird.
Dabei bleibt der Ton lakonisch, teilweise spielerisch, oft unbeschwert. Lange Zeit merken die Leser*innen so nicht, dass alles auf eine Katastrophe hinsteuert, scheint ein glückliches Ende doch greifbar. Darum und weil es unglaublich ist, wie viel Leid einzelne Menschen ertragen müssen, macht der Roman so fassungslos.
Daran knüpft die Frage an, ob bzw. wann Suizid gerechtfertigt ist. Als Erwachsene tendieren wir sicher dazu, Jugendliche vom Leben überzeugen zu wollen. Diese Geschichte nimmt dafür aber alle Argumente und das macht die Auseinandersetzung mit dem Thema Selbsttötung so spannend.
Wenn dies im Unterricht geschehen soll, so ist aufgrund der psychologischen und moralischen Komplexität dieser Geschichte die Oberstufe zu empfehlen. Fürs Selberlesen kann 14 Jahre empfohlen werden. Sinnvoll erscheint es aber, die jungen Leser*innen dann nicht mit der Geschichte alleinzulassen, da das Buch große emotionale Spannung erzeugt und Suizid als eine Lösung anbietet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KB.
Veröffentlicht am 26.08.2022

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