Der Tag, an dem Lotto-Werner verhaftet wurde

Autor*in
Wilke, Jutta
ISBN
978-3-649-61510-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
K., Ulf
Seitenanzahl
285
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Münster
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der zweite Band einer Krimi-Reihe: Finja und Emil lösen ihren zweiten Fall, erleben Freundschaft, Eifersucht und erste Liebe, und das in einem Innenstadt-Milieu mit Kiosk und Mehrfamilienhäusern, in dem die meisten Menschen zusammenhalten.

Beurteilungstext

Die Stammkunden des "Büdchens", das Emils Mutter betreibt, kennen sich zwar alle lange und gut, aber doch gibt es unbekannte Seiten und Geheimnisse, und auch die Nachnamen sind nicht immer bekannt. So heißt Lotto-Werner Lotto-Werner, weil er regelmäßig Lotto spielt. Seinen Nachnamen und auch sein Alter kennen die Nachbarn nicht, aber alle wissen, dass er in Frau Wischnewski verliebt ist und ihr an einem schönen Nachmittag an einem der Bistro-Tischchen des Büdchens einen Heiratsantrag machen will. Hier nun setzt der Fall ein: Aus dem Antrag wird nichts, weil Lotto-Werner verhaftet wird – angeblich hat er den Ring, den er Frau Wischnewski schenken will, gestohlen. Die Nachbarn sind alle überzeugt, dass das nicht mit rechten Dingen zugehen kann, und Finja und Emil machen sich daran, das Rätsel zu lösen. Das gleichaltrige Mädchen Juma stößt hinzu, und Finja wird eifersüchtig: Sie hat das Gefühl, Juma nimmt ihr Emil weg. Doch es entfaltet sich eine schöne Liebesgeschichte um die erste vorsichtige Wahrnehmung der eigenen Gefühle, denn Finja ist nicht in Emil verliebt, wie es zuerst scheint, sondern entdeckt verwirrende Gefühle für Juma. Andere in ihrer Umgebung spüren das bereits früher und ermutigen sie.
Diese Gefühle machen die Aufklärung des Falles nicht einfacher. Trotzdem sind die Kinder, mit Unterstützung der waghalsig Auto fahrenden Friseurin Silke, neue Freundin von Finjas alleinerziehendem Vater, erfolgreich. Die etwas komplizierte Geschichte wird hier ausgelassen, nur so viel sei verraten: Eine vornehm tuende aufgetakelte Frau mit ebenso aufgetakeltem Pudel hatte es zuerst auf Lotto-Werner abgesehen und wollte die Heirat mit Frau Wischnewski verhindern, denn sie vermutete, er hätte den Jackpot geknackt.
Die turbulente, witzige und warmherzige Geschichte wird im Präsens aus Finjas Perspektive in der ersten Person erzählt. Finja kommentiert manches trocken und komisch, manches auch sehr emotional. Die Handlung wird ergänzt durch ihre Eintragungen zu den verschiedenen Personen. Wie Seiten aus ihrem geheimen Detektivinnen-Notizbuch sind diese Einträge in Handschrift-Lettering auf liniertem Papier abgedruckt. Hier finden wir je eine Vignette von Ulf K. als Mini-Porträt der vorgestellten Person. Die weiteren Illustrationen sind ganzseitige comicartige und komische Schwarz-Weiß-Illustrationen und Vignetten vor jedem Kapitel-Anfang, die wie die dort abgedruckten kurzen Hinweise Vorausdeutungen anbieten.
Ein spannendes und komisches Lesevergnügen, das eine vielleicht sehr idyllisch gezeichnete, aber schöne Gemeinschaft von Menschen in irgendeiner deutschen Innenstadt skizziert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 07.10.2023

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