Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat

Autor*in
Kling, Marc-Uwe
ISBN
978-3-551-51930-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Henn, Astrid
Seitenanzahl
72
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eigentlich sollen Oma und Opa auf ihre Enkelkinder aufpassen. Es zeigt sich jedoch schnell, dass das eher umgekehrt ist. Unglücklicherweise verlieren die Kinder ihren Opa im entscheidenden Moment aus dem Blick...

Beurteilungstext

Die Eltern von Tiffany, Max und Luisa sind mal wieder unterwegs. Sie beauftragen Oma und Opa, auf ihre Kinder aufzupassen, doch was die Kinder bereits im Kinderbuch „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ erlebt haben, realisiert sich nun ein weiteres Mal: Es sind die nicht Großeltern, die auf ihre Enkelkinder aufpassen müssen; die Kinder passen auf ihre schusseligen Großeltern auf.
Aus Sicht einer eher auktorialen Erzählinstanz erfahren die Rezipient*innen, dass Opa einen Wasserkocher aufgrund des Retrostils mit einem Wasserkessel aus seiner Kindheit verwechselt und ihn auf die Herdplatte stellt. Blöd nur, dass die Unterseite des Wasserkochers aus Plastik besteht. Es entwickelt sich Gestank und Rauch, der die Kinder und Großeltern nach draußen treibt. Dort erzählen sich die Familienmitglieder von Erlebnissen, in denen auch sie einmal schusselig gewesen sind. Opa muss aufgemuntert werden. Auch Mama und Papa, die inzwischen – und natürlich im ungünstigsten Moment – nach Hause gekommen sind, können auf Opa nicht sauer sein. Schließlich hat Mama einmal den Vorvorgänger des Wasserkochers in die Spülmaschine gepackt und Papa den Vorvorvorgänger ruiniert, indem er versucht hat, Milch darin zu erhitzen. So erzählt uns die Geschichte unter anderem, dass viele Dinge im Leben einfach „aus Versehen“ passieren und dass wir eigentlich nicht aufeinander böse sein können.
Auch wenn die auktoriale Erzählinstanz auf sprachlicher Ebene keine Figur des Geschehens ist, spricht sie die Geschichte im Sinne einer unmittelbar miterlebenden Akteur*in, die Teil der Familie zu sein scheint. Durch ihre besserwisserischen Art weist sie dabei einen lustigen Erzählduktus auf. Besonders ist auch, dass sie ihre fiktiven Adressat*innen direkt anspricht und dadurch die Frage aufwirft, wer in diesem Buch eigentlich wem etwas erzählt.
Die Bilder von Astrid Henn tragen zu der rundum gelungenen Unterhaltung bei. Oft erfüllen sie dabei die Funktion, die schusseligen Erlebnisse der einzelnen Familienmitglieder zum Ausdruck zu bringen, die sich diese gegenseitig in Form von Rückblenden erzählen. Einzelne in die Bilder integrierte Piktogramme heben die ulkigen Momente im Comicstil hervor.
Ein wirklich gelungenes Kinderbuch, das sowohl zum Erstlesen als auch zum erwachsenen Vorlesen einlädt.

Sascha Wittmer

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Diese Rezension wurde verfasst von Sascha Wittmer.
Veröffentlicht am 06.06.2022

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