Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat

Autor*in
Kling, Marc-Uwe
ISBN
978-3-551-51930-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Henn, Astrid
Seitenanzahl
58
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Fehler macht jeder! Nachdem Opa ein Missgeschick passiert ist, erzählen der Reihe nach alle Familienmitglieder, was schon mal so alles schief gelaufen ist. Kann passieren! Wichtig ist, das beste daraus zu machen - und das macht die Familie dann auch mit Tischtennis-Rundlauf, Zelten im Garten, Gartenolympiade.... Es wird so toll, dass am nächsten Tag das jüngste Familienmitglied fragt: "Du Opa, kannst du nicht noch mal den Wasserkocher auf den Herd stellen?"

Beurteilungstext

"Der Tag an dem Opa den Wasserkocher auf den Herd stellte" ist die Fortsetzung von "Der Tag an dem Oma das Internet lahm legte". Beide realistischen Kinderbücher sind zwar in sich abgeschlossen, dennoch ist es empfehlenswert die vorhergehende Geschichte zuerst zu lesen, um die Anspielungen und Weiterführungen gut verstehen zu können. Marc-Uwe Kling beschreibt in diesen Büchern einen skurrilen Familienalltag mit allerhand komischen Situationen und wählt für seine Hauptpersonen Charaktere aus, die originell sind. Inhaltlich knüpft er ganz an die Erfahrungen von Grundschulkindern an: In den Sommerferien kommen die Großeltern zu Besuch. Wer auf wen da aufpassen soll - wird schon nach dem ersten Band klar: Die Kinder auf die Großeltern! Und so kommt es, dass eben niemand so recht auf Opa aufgepasst hat und dieser unbeaufsichtigt in die Küche ging, um Oma einen Tee zu kochen. Dort benutzt er einen Retro-Wasserkocher, der einem Kupferkessel von früher sehr ähnlich sieht. Nur hat der neue Wasserkocher einen Plastikboden, der auf einer eingeschalteten Herdplatte schmilzt und ziemlich viel Rauch und Gestank macht. Opa ist ziemlich zerknirscht und traurig darüber. Alle halten sich aber mit Beschimpfungen zurück, denn die Mutter hat den Wasserkocher schon mal in die Spülmaschine gestellt, der Vater hat im Wasserkocher schon mal Milch gekocht und Oma hat Würstchen im Wasserkocher aufplatzen lassen. Jeder erzählt nun, was für einen blöden Fehler er schon mal gemacht hat. Niemand kann mehr ins Haus zurück, denn da stinkt es gewaltig nach Plastik. Nun richtet sich die Familie im Garten ein: so wird Pizza bestellt, es gibt einen Tischtennisrundlauf und Kung-Fu-Pingpong, eine Gartenolympiade wird durchgeführt und Gruselgeschichten werden erzählt, denn die Familie übernachtet in Zelten im Garten. Am nächsten Tag kann die Familie wieder ins Haus zurück, doch die jüngste Enkelin will, das Opa wieder den Wasserkocher auf den Herd stellt - so schön war es!
Marc-Uwe Kling stellt einen überzeichneten Familienalltag mit viel Situationskomik und Sprachwitz dar: "Opa kam hinterhergehustet. Hinterhergehustet, weil der Opa hinterhergelaufen kam und dabei ganz doll hustete. Deswegen hinterhergehustet" (S. 24) Kling schreibt ein Plädoyer für ein unkompliziertes familiäres Miteinander, in dem man gegenseitig die eigenen Fehler gestehen kann, ohne sich eine Blöße zu geben. Hier wird der Leser angeregt über seine eigenen Missgeschicke nachzudenken oder sie sich gegenseitig zu erzählen. Die Rollen der Frauen, Männern, Jungen und Mädchen sind differenziert dargestellt: der Papa macht einen Braten, Oma kann Zelte aufbauen und doch rennt auch "der Papa todesmutig durchs Haus, um alle Fenster aufzureißen".
Astrid Henn nimmt die skurrile Atmosphäre des Textes hervorragend auf und zeichnet dazu bunte lebendige Illustrationen, mit einfallreichen Details auf jeder Doppelseite. Das belebt den Text, der in ein größeres Schriftbild für Leseanfänger gesetzt ist und gestaltet die Textmenge pro Doppelseite übersichtlich. Ein Lesevergnügen für Kinder, wie Erwachsene und sehr empfehlenswert!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von hel; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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