Der Schatten des Sultans

Schlagwörter

• Familie
• Historisches
• Kulturen

Teaser

Zurück in ferne Zeiten und Länder führt dieses umfangreiche, differenzierte Buch eines jungen, promovierten Schwarzafrikaners aus Kamerun mit breitem Bildungshintergrund. Er läßt seine Geschichte, die sich über 80 Jahre erstreckt, erzählen von der alten Frau Sara, die als 9-jähriges Kind ihrer Mutter entrissen u. dem Sultan Njoya “geschenkt” wurde. Doch Sara entgeht einem allzu frühen “Einsatz”, weil die Amme sie als Jungen großzieht.

Beurteilungstext

Das dicke Buch führt nicht nur zeitlich in eine ferne, fremde Welt, in das ländliche Kamerun zwischen 1884 und 1961, sondern es informiert auch über etliche der 238 ethnischen Gruppen mit ebenso vielen Landessprachen, zu denen durch die “Ausländer” noch Englisch und Französisch hinzugekommen sind.
Das außergewöhnliche Buch mit seinen ”haut- u. geschlechtsnahen” Schilderungen, die aus der Sicht der Frauen und nie ordinär sind, erfordert von den Leserinnen, an die es sich primär wendet, einen echten “Einstieg” in die Lebensweise und Mentalität der Kameruner Menschen, vorwiegend der Frauen. Dann aber kann man sich der Faszination nicht entziehen, mit der der Autor die lebensfrohen Menschen beiderlei Geschlechts, ihre Wünsche und Träume und ihre oft “afrikanischen” Verhaltensweisen (z.B. bei einem sehr real geschilderten Geschlechtsverkehr in einer bildkräftigen Sprache) beschreibt.
Fazit: Ein Buch der Sonderklasse, das die jungen Leserinnen ab ca. 14/15 Jahren nicht nur “unterhält”, sondern sie zum “Weiterforschen” herausfordert.