Der rubinrote Mantel

Autor*in
Genar, Katarina
ISBN
978-3-8251-7876-5
Übersetzer*in
Dahmann, Susanne
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Bodèn, Lina
Seitenanzahl
124
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In der Nacht vor ihrem 11. Geburtstag träumt Livia von einem Mädchen, das von einem Buch spricht. Am Morgen erhält sie ein wunderschönes Geschenk: einen rubinroten Mantel aus dem Antikladen. Er passt wie angegossen. Aber wenn sie ihn anhat, fühlt sich Livia, als wäre sie eine andere. Wem gehörte der Mantel wohl? Es muss ein Geheimnis um ihn geben, denn warum zieht es sie plötzlich immer wieder auf den Friedhof zu dem Grab des Mädchens Elin, das nur 11 Jahre alt wurde?

Beurteilungstext

Zwei Mädchen stehen im Mittelpunkt dieses berührenden Buches: Livia, die in der Gegenwart lebt, und Elin, die im Jahr 1932 im Alter von 11 Jahren stirbt. Bindeglied zwischen den beiden Figuren ist der rubinrote Mantel - einst erhielt ihn Elin von einem unbekannten Mann, jetzt ist er das Geburtstagsgeschenk für Livia.
Seit sie den rubinroten Mantel trägt, ändert sich das Verhalten der Hauptprotagonistin Livia. Bisher unbeschwert, fröhlich und gesellig, sondert sie sich jetzt ab, verspätet sich und scheint in einer anderen Welt zu sein. Eine geheimnisvolle Zauber geht von diesem Mantel aus. Wer ihn wohl früher getragen hat? Immer wieder läuft Livia zu dem Grab der 11 Jahre alt gewordenen Elin, schmückt es mit Pflanzen und Kerzen. Auch nachts denkt sie an Elin. Warum ist sie wohl so jung gestorben? Und wieso steht an ihrem Grab manchmal ein alter Mann mit Rollator und Filzpantoffeln?
Zwischen die Schilderung von Livias gegenwärtigem Alltag lässt die Autorin in kurzen Abständen Tagebuchaufzeichnungen aus den letzten drei Wochen des Lebens von Elin einfließen. Das Mädchen lebt mit ihrer Mutter, die den ganzen Tag arbeiten muss, in ärmlichen Verhältnissen. Weil sie eine ansteckende Lungenkrankheit bekommen und die Mutter kein Geld für eine Behandlung hat, darf Elin die Wohnung nicht mehr verlassen. Sie sitzt die meiste Zeit am Fenster und beobachtet das Geschehen auf der Straße. Eines Tages klopft ein ihr unbekannter Mann an der Tür, übergibt ihr wortlos ein Paket und verschwindet wieder. Im Paket ist ein wunderschöner rubinroter Mantel. Denn trägt Elin nun ständig, er wärmt und ist ein schöner Farbtupfer im Grau der Umgebung. Noch eine weitere Freude in ihrem Einsamkeit ist für Elin der neue Nachbarjunge Edvin. Er winkt ihr immer zu und schreibt ihr Briefe.
Mit einem Hauch von Magie verbindet Katarina Genar in ihrem Buch gekonnt Vergangenheit und Gegenwart. Warmherzig, spannend und in einer klaren Sprache werden durch die Verbindung zwischen Gestern und Heute, zwischen Jung und Alt die Charaktere und Lebensumstände der beiden Mädchen miteinander verwoben. Emotinal berührend erzählt die Autorin von Freundschaft, Liebe und Verständnis. Einfühlsam, ohne den Leser zu verstören, setzt sie sich auch mit dem Thema Tod auseinander.

Faszinierend wie die Erzählung ist auch der in kräftigen Rottönen attraktiv gestaltete Bucheinband von Lina Bodén.
Die Unterteilung des Buches in 28 kurze Kapitel, eine große Schrift, ein großer Zeilenabstand sowie die einfache Sprache machen das Selberlesen ab 8 Jahren angenehm.
Fazit: Eine eingängige, emotionale, mit einem Mix von Realität und Magie versehene Geschichte über Freundschaft und Zuneigung. Sehr empfehlenswert!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von pa.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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