Der Ozean des Mondes

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Historisches

Teaser

Fillipo ist das jüngste Kind einer venizianischen Goldschmiedefamilie. Seinen Vater kennt er nicht, da dieser vor seiner Geburt zu einer Reise in den Fernen Osten aufbrach. Während seine Mutter, die Brüder Carlo und Giuseppe, sowie zwei Schwestern auf seine Rückkehr hoffen, reißt der Mann seiner Schwester Elisabeth die Verantwortung über die Familie an sich. Auf diesem Weg versucht er an den wertvollen Diamanten "Ozean des Mondes" heranzukommen, um seine finanziellen Verluste auszugleichen. Fillipo macht sich mit dem Diamanten auf den Weg, seinen Vater aus der Gefangenschaft zu befreien.

Beurteilungstext

Die Geschichte von Fillipo und seinen Familienangehörigen, die einzeln betrachtet alle in Schwierigkeiten stecken, wird so erzählt, dass der Leser den Überblick behält. Es wird ihm ermöglicht, Einblick in das Leben dieser Menschen im 17. Jahrhundert, in einem fremden Land und unter für die heutigen Verhältnisse nur schwer verständlichen gesellschaftlichen Regeln zu nehmen. Klar beschrieben sind die "guten" Charaktere, wie z.B. der Freund Andreas, aber auch die fiesen Gestalten, wie Pagliarin, der seine Frau Elisabeth nur als Mittel zum Zweck braucht.
Die Handlung ist so aufgebaut, dass trotz der Einschübe und Visionen, die Fillipo durch den in seinem Kopf versteckten Diamanten hat, ein spannender Ablauf von der ersten bis zur letzten Zeile entsteht. Die Parallelen zu den Abenteuern des Odysseus passen ausgezeichnet und verleiten, auch diese Geschichte zu lesen.
Eine Besonderheit dieses historischen Abenteuerromans sind die ständigen geheimnisvollen Andeutungen. Immer wieder erklingt eine Flötenmelodie und oft nehmen die Personen einen schwachen Zimtgeruch wahr. Es kann beim Lesen auch nötig werden, zurück zu blättern, um einen kleinen Hinweise besser zu verstehen. Die Informationen über die Länder und Menschen, die Fillipo auf seiner langen und gefahrvollen Reise kennen lernt, sind äußerst lebendig und anschaulich. Diesem Zweck dienen auch die Karte und das Cover.
Am Ende ist man traurig, weil einiges nur noch sehr kurz angesprochen wird. Die Familie verliert viel, gewinnt aber auch. Der "Mond des Ozean" -ein Unglücksdiamant? - ist jetzt im weltberühmten Grabmal, dem Tadsch Mahal zu finden.