Der Neinrich

Autor*in
Schreiber-Wicke, Edith
ISBN
978-3-522-43388-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Holland, Carola
Seitenanzahl
26
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2008
Lesealter
0-3 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Immer, wenn Leo wütend ist, holt er Zeichenblock und Buntstifte und zeichnet.
Nur diesmal erhebt sich ein ulkiges, kleines, rotes Wesen vom Papier und sagt sehr klar und entschieden Nein. Leo erschuf zufällig den Neinrich, der ihm im Folgenden einige Anweisungen im richtigen Neinsagen erteilen wird. "Man muss unbedingt wissen, wann der richtige Ort und die richtige Zeit zum Neinsagen ist."
Und schon verrät er Leo die ganze Sag-Nein-Wenn-Liste.

Beurteilungstext

Wie viele Neins halten Eltern am Tag aus?
Wenn es die "richtigen" Neins sind, wohl unbegrenzt viele.
Zum Selbständigwerden gehört es, selbstbewusst zur richtigen Zeit Nein zu sagen.
Genau darum geht es in diesem Bilderbuch.
Nicht das trotzige, nervende Nein ist gemeint, auch nicht das Nein der Verweigerung. Doch wann ist ein Nein angemessen, passend und hilfreich?
Auch das Neinsagen will gelernt sein! Diese Erfahrung macht der kleine Leo, obwohl er eigentlich pausenlos nein sagt. Da taucht Neinrich auf und macht ihm deutlich, wann ein klares Nein absolut notwendig ist.
Der freche, oftmals grimmig schauende Neinrich macht Leo klar, dass das Neinsagen gelernt werden muss und genau aus diesem Grund ist er gekommen.
Die witzige Figur des Neinrichs spricht Kinder dieser Altersstufe direkt an. Seine komische Wirkung stellt sich in seiner wütenden Gestik und Mimik dar. Geschickt ist die Wahl der Perspektive, sie rückt den Betrachter dicht an den Protagonisten heran.
Die klare einfache Sprache wird durch die Dialoge sehr lebendig und ist den Kindern aus dem Alltag vertraut.
Die farbige, klar konturierte Illustration betonen in ihrer Vereinfachung die Hauptsache. Großzügige Farbflächen rücken den erzählenden Text in die zweite Reihe, da die Bilder sich selbst erklären. Die Nein-Seiten sind in kräftigen Rottönen illustriert und signalisieren damit Bedeutsamkeit und das erforderliche Ernstnehmen.
Mimik und Gestik der Hauptfigur sprechen dabei eine deutliche Bildsprache. Daher eignet sich das Buch sehr gut zur "Verfilmung" auf DVD oder Bilderbuchkino.
Allerdings sind hier auch Grenzen in der Vermittelbarkeit gesetzt. Der Bildschirm als Medium unterliegt einer starken Verlockung, das Buch wird dabei gar nicht mehr wahrgenommen. Letztlich bliebe die Vertonung als hervorzuhebender Vorteil.
Christian Rode wechselt für den Neinrich in eine nervige hohe Stimmlage. Leider geht damit der Figur ihre Entschlossenheit ein Stück verloren. Doch die Hörgewohnheiten kleiner Kinder sind sicher andere und so folgen sie gerne und interessiert der Stimme zu den Bildern.
Die in einer praktischen Tasche befindliche DVD ist ansprechend verpackt. Drei verschiedenen Abspielversionen, automatischer Durchlauf, interaktiver Durchlauf mit und ohne Sprecher, bieten noch zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Die DVD wird das Vorlesen aus dem Buch nicht ersetzen, kann aber eine gute Alternative zum Fernsehen oder PC sein.
Das lehrreiche Bilderbuch macht nachhaltig und ausdrucksvoll selbst kleinen Kindern deutlich, dass auch sie ein Recht darauf haben, bestimmte Dinge abzulehnen.
Es bietet reichlich Gesprächsanlässe, um Kinder in ihrer Position stark zu machen, damit sie sich vor Gefahren bewahren können.
Die Geschichte mit ihrer wichtigen Thematik ist für den Einsatz im Kindergarten und der Grundschule gut geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Han.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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