Der kleine rote Pullover

Autor*in
Weninger, Brigitte
ISBN
978-3-219-11740-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sieg, katharina
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eine heitere Reise eines kleinen, roten Pullovers durch unterschiedliche, fantastische Stationen der heimischen Tierwelt.

Beurteilungstext

Der Umschlag des Bilderbuches führt die Leser*in bereits direkt in den Inhalt der Geschichte ein: Scharf fokussiert ein grauer Vogel einen kleinen, auf einer Wäscheleine befindlichen Pullover. Sein leuchtender Rot-Ton, welcher kontrastierend zu der kühlen, weiß-blauen Winterlandschaft zentral in der Bildmitte positioniert ist, sticht dem Betrachter sofort ins Auge. Der Titel unterstreicht das monoszenische Bild: „Der kleine rote Pullover“. Die Titelfigur charakterisiert auch gleichzeitig die Hauptfigur des Geschehens und wird auf der darauffolgenden Seite von dem Vogel, der sich als diebischer Rabe entpuppt, gestohlen. Er bringt den roten Pullover in das Nest seiner Familie, mit der festen Überzeugung eines wertvollen Beutefangs. Doch seine Frau klärt ihn auf: „Willst du, dass der Falke unser Nest entdeckt und die Kinder frisst?“ Der Pullover wird schleunigst verworfen, aber nur, um von einem neuen Tier wiedergefunden zu werden: diesmal einem Hasen. Dieser versucht auf kreative Art einen Nutzen aus dem ominösen Fundstück zu ziehen, jedoch vergeblich. So wandert der kleine Pullover weiter, zunächst zu Frau Eichhörnchen, dann zu Fräulein Fuchs und schließlich dient er einer zierlichen Mäusefamilie als einmaliges Übernachtungsquartier. Dann bleibt er verlassen im Schnee liegen. Hier entdeckt ihn der Förster und identifiziert ihn als Kleidungsstück seines Sohnes. Doch jedes Tier hat seine Spuren im Pullover hinterlassen, die die einzelnen Stationen der Reise des kleinen Protagonisten am Ende der Erzählung nochmals zusammenfassen.

Die Geschichte kennzeichnet sich durch eine Eindimensionalität, die fließende Übergänge von realistischen und fantastischen Elementen erlaubt. So werden die Tiere personifiziert, können sprechen und Gefühle zeigen und wohnen in nett möblierten Tierhäusern. Gleichzeitig erfährt der Leser aber auch auf Sachebene etwas über Essgewohnheiten der Tiere oder deren natürliche Feinde. In kurzen Sätzen mit einfachem Vokabular realisiert sich die Intermedialität von Bild und Text mittels einer durchgängigen Bild-Text-Parallelität.
Die Bilder sind stets als Doppelseite gestaltet, farbenfroh und detailreich. Feine Zeichnungen, aber auch großräumig fließende Aquarellflächen generieren eine eigene Interpretation der Wirklichkeit. Dennoch lassen sie eine angemessene Realitätsnähe zu, die u.a. eine klare Unterscheidung verschiedener Vogelarten möglich macht.
Im Dialog mit dem Text entfalten die Bilder ihr narratives Potential teils in monoszenischen Momentaufnahmen, wie z.B. beim Diebstahl des roten Pullovers durch den Raben, aber auch in pluriszenischen Bildern, die z.B. das Erlebnis von Frau Eichhörnchen mit dem roten Pullover schildern. Am Ende des Buches gesellen sich sogar wimmelbildartige Elemente in Verbindung mit der Darstellung des Försters dazu.

Insgesamt eine heitere Geschichte, die sich in fantasieanregender Weise in Beziehung zur heimischen Tierwelt entfaltet und durch ihr pointiertes Ende ein Schmunzeln bei den Leser*innen hinterlässt.

Siglinde Spuller

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von spu; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 15.03.2019

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