Der kleine Murps

Autor*in
Werner, Brigitte
ISBN
978-3-7725-2887-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Burmeister, Claudia
Seitenanzahl
36
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Bruno hat es satt. Von allen Leuten wird er anders genannt. Papa sagt „Hase“, der Postbote „Knirps“, die Nachbarin „Seinichtsolaut“, bei Opa heißt er „Mausilein“ und bei seiner Mama „Murps“. Deshalb hat Bruno einen Plan, er will jemand ganz anderes sein.
So verwandelt er sich an jeden Tag in der Woche in einen Anderen. Zum Beispiel in den grün liebenden Gurps oder den gefährlichen Knurps. Seiner Mutter begegnet nun jeden Tag ein neues Kind, mit neuen Eigenschaften, Charakter und ganz eigenen Ideen. Darauf reagiert sie mit viel Phantasie und steigt in das Spiel von Bruno mit ein.

Beurteilungstext

Der vierjährige Bruno steckt mitten in der Phase des sich selbst Entdeckens. Da stößt es ihm natürlich bitter auf, dass jeder, aber auch wirklich jeder ihm einen Spitznamen verpasst. Die Bäckersfrau nennt ihn „Schatzi“ und der Nachbarsjunge „Blödmann“. Daraus soll mal einer schlau werden. Seine Mama nennt ihn „Murps“ und das auch noch den lieben langen Tag lang. Bruno reicht es und er verwandelt sich nun jeden Tag in einen anderen Jungen. Am Montag ist er der Gurps. Dieser ist grün und isst nur grüne Sachen. Brunos Mama hat alle Hände voll zu tun, um ihr grünes Gurpskind zufrieden zu stellen, Bett grün streichen, ein froschgrünes T- Shirt kaufen. Grünes Essen kochen. Als sie am nächsten Morgen nach ihrem Gurps schaut, hat sich dieser verwandelt. Er ist zu einem riesengroßen Purps geworden. Schnell baut ihm seine Mutter lange Beine aus Holz. Am Mittwoch wird Bruno zum gefährlichen Knurps. Der ist so gefährlich, dass er sogar die tapfere Mama verschreckt, bis sie ihn schließlich überzeugt sie zu verteidigen. Zum Glück ist der gefährliche Knurps am Tag darauf verschwunden. Dafür hat es Brunos Mama am Donnerstag nun mit dem unsichtbaren Durps zu tun. Ganz schön schwierig mit einem durchsichtigen Kind findet Brunos Mama. Am Freitag schließlich ist Bruno ein Lurps. Das ist besonders toll, denn ein Lurps hat jeden Freitag Geburtstag. Zum Glück hat er eine phantasievolle Mama, die ihm Girlande und Schokotorte herzaubert. Sie tanzen, singen und essen den ganzen Tag. Samstag Morgen steht der Mama ein Zurps mit zurpsenden Bauchschmerzen gegenüber. Zum Glück weiß die Mama Rat. Sie steckt den Zurps ins Bett, kocht ihren berühmten Bauchweh-Wegmach-Tee und streichelt den kleinen Zurps, bis die Bauchschmerzen weniger werden. Der letzte Tag der Woche ist ein besonderer Tag, da möchte Bruno nur Bruno sein. Das freut ihn und freut seine Mama und sie haben einen wunderschönen Bruno-Tag. Doch die nächste Woche beginnt gewiss und vielleicht wird Bruno ja dann am nächsten Montag ein Mirps, vielleicht…
Die Autorin Brigitte Weber nimmt uns mit in Brunos phantasievolle Welt. Zu den selbsterfundenen Namen erfindet dieser ganze Persönlichkeiten und erprobt damit unterschiedliche Emotionen. Der wilde Knurps verschreckt sogar seine Mama. Der unsichtbare Durps ist ihr ein bißchen unheimlich, weil sie Angst hat, dass sie auf ihn tritt. Das wunderbare ist, dass Brunos Phantasie-Spiele nicht an der Mutter abprallen, sondern sie in alle einsteigt. Damit gibt sie ihrem Sohn Lösungen an die Hand, zum Beispiel gibt sie dem gefährlichen Knurps einen Besen als Waffe, damit er sie beschützen kann. Dem großen Purps baut sie kurzerhand Stelzen, damit er größer ist und alles schon von weitem erkennen kann. Jedes Mal fragt die erstaunte Mama von Bruno: ein …, was ist denn das? Bruno erklärt es und schon kommen beide rasant in Aktion. Der rote Faden durch dieses Bilderbuch ist auch die gute, stabile Beziehung zwischen Bruno und seiner Mutter. Der Text ist humorvoll geschrieben und lässt auch den Vorleser/ die Vorleserin schmunzeln.
Passend dazu auch auf jeden Fall die farbenfrohen Illustrationen von Claudia Burmeister. Durch viel Weißfläche wirken die Bilder nicht überladen und es lassen sich die wichtigen Bezüge herstellen. Die Bilder haben durchaus ihre eigene Komik. Zum Beispiel, dass die verängstigte Mama vor dem wilden Knurps in Brunos Ritterburg flüchtet. Oder der riesige Purps auf Stelzen durch sein Viertel läuft und größer ist als alle, die ihn vorher mit einem Spitznamen benannt hatten.
Ein Bilderbuch ab 4 Jahren, einzusetzen überall, sei es zu Hause oder in einer Kindergruppe, weil es einfach Spaß macht es zu betrachten und darüber zu sprechen und sich vielleicht eigene Phantasienamen zu überlegen.

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Veröffentlicht am 29.05.2018

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