Der kleine König folgt dem Stern

Autor*in
de Leeuw, Jan
ISBN
978-3-8369-6042-7
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
De Leeuw, Mattias
Seitenanzahl
40
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Das Märchenbilderbuch erzählt mithilfe fantasievoller Bilder von der Reise eines kleinen Königs, der einem leuchtenden Stern folgt, um einem neugeborenen, mächtigen König die Ehre zu erweisen.

Beurteilungstext

Voller Begeisterung und Vorfreude begibt sich der kleine König Sevi, der über Suthi, das Land der kleinen Wunder, herrscht, auf eine weite Reise. Am Himmel ist ein leuchtender Stern erschienen, der von der Geburt eines mächtigen Königs zeugt und dem Reisenden den Weg weist. Zunächst schließt er sich einer Kolonne dreier anderer mächtiger Könige an, die sich mit großem Gefolge ebenfalls auf den Weg gemacht hatten. Aber dann trifft er unterwegs immer wieder Menschen in Not und schenkt ihnen die Geschenke, die eigentlich für den großen König gedacht waren.

Besonders wichtige oder wiederkehrende Elemente sind in größerer Schriftart golden hervorgehoben. So heißt es immer, wenn der kleine König eines der Geschenke verschenkt und damit die Not eines Menschen auf wundersame Weise lindert: „Es ist bloß ein kleines Wunder.“ Die Illustration veranschaulicht das Geschriebene und lässt dennoch Freiraum für Fantasie und die Entdeckung weiterer kleiner Details. Illustration und Text sind überwiegend voneinander getrennt, was schade ist, da die Texte lang sind und man die Illustration nicht parallel betrachten kann.

In der Geschichte finden sich mehrere biblische Motive, die jedoch teilweise sehr stark abgewandelt wurden. Es machen sich drei Könige auf den Weg, den neugeborenen König zu ehren, wie auch im Matthäusevangelium. Doch in dieser Geschichte glauben sie nicht daran, dass der große König tatsächlich als Kind in der ärmlichen Umgebung eines Stalls anzutreffen wäre und kehren unverrichteter Dinge wütend zurück in ihre Heimat. Auch die Art und Weise, in der sie rücksichtslos mit großem Gefolge durch das Land ziehen, steht in klarem Gegensatz zum Verhalten des kleinen Königs, der den Menschen in Not hilft, die er unterwegs trifft. Hier findet sich eine Anlehnung an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Das gegensätzliche Auftreten und Verhalten der Könige könnte sich eignen, um mit Kindern die verschiedenen Formen von Herrschaft und die Verantwortung, die damit einhergeht, zu thematisieren.

Kritisch zu betrachten ist die Darstellung von bestimmten Personengruppen innerhalb der Erzählung. Da sind auf der einen Seite die Mächtigen - allesamt Männer. Die Darstellung weiblicher Charaktere beschränkt sich auf halbnackte Bauchtänzerinnen in Käfigen, die im Gefolge der drei Könige reisen, eine verzweifelte Bäuerin, ein hilfloses gelähmtes Mädchen und am Ende die ikonenhafte Darstellung der heiligen Jungfrau Maria als ultimative Mutterfigur.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Lisa Hameister; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.11.2020

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