Der kleine Bär und sein kleines Boot

Schlagwörter

• Emanzipation

Teaser

Der kleine Bär wird zu groß für sein kleines Boot; er schenkt es einem anderen kleinen Bären und freut sich mit ihm über sein Glück.

Beurteilungstext

Welch ein großes (Lebens-) Thema für ein unscheinbares, kleines (Bilder-) Buch! Um Abschiednehmen, Loslassen und sich Neuem zuwenden geht es.

Der kleine Bär wird zu groß für sein kleines Boot, in dem er glückliche Zeiten verbrachte. Er will es aber nicht verlassen und erst als er damit untergeht, begreift er, dass er es hergeben muss. Die Bärenmutter tröstet ihn. Schließlich macht er sich auf den Weg und sucht einen Nachfolger, dem er sein Boot schenkt. An dessen Glück hat dann auch er seine Freude.
Rührend einfach und liebevoll sind Text und Bilder gestaltet und doch erfassen sie alle Phasen von Abschied und Trennung:
Zuerst will man nicht wahrhaben, dass etwas vorbei ist,
man wartet, bis die Wahrheit über einem zusammenschlägt,
ergibt sich endlich in das Unausweichliche,
trauert und kann endlich getröstet werden;
wieder handlungsfähig, kann man das Verlorene weitergeben und wieder glücklich werden.

All das ist in diesem kleinen Bilderbuch aufgenommen, auch wenn der Titel die Tiefe des angesprochenen Themas nicht erahnen lässt. Der Text nimmt Kinder ernst, ist einfach und einfühlsam. Die Sprache verstehen Kinder und tut Erwachsenen gut. Die Bilder von den Bären, kindlich einfach, in hellen Farben gehalten mit liebevoll menschlichen Zügen, rühren an uralte Erinnerungen und Erfahrungen.

In keiner Klasse zumindest der Grundschule sollte dieses Bilderbuch fehlen, und darüber hinaus vielen Alten und Jungen zugänglich sein.