Der Hund der Baskervilles

Autor*in
Doyle, Arthur Conan
ISBN
978-3-8445-1515-2
Übersetzer*in
Haefs, Gisbert
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Der Hörverlag
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein verregneter Spätherbst des Jahres 1889 inmitten von London, 211b Baker Street, der berühmte Londoner Detektiv Sherlock Holmes und sein treuer Chronist Dr. John Watson erfahren zum ersten Mal von der grauenerregenden Legende der Baskervilles: Ein dämonischer Höllenhund hetzt die Familie seit Urzeiten zu Tode. Auch der jüngste Erbe der Linie, Sir Charles Baskerville, starb vor wenigen Tagen. Holmes und Watson machen sich in gewohnter Manier daran, Licht in das Dunkel zu bringen...

Beurteilungstext

Der bekennende Hörspielkenner und -enthusiast Bastian Pastewka hat unter eigener Regie und der akustischen Begleitung von Hendrik Albrecht das Herzstück der Holmes-Chronik als Hörspiel in Retro-Charme neu aufgelegt. Da die Story dieses Krimi- und Schauerklassikers schon von sich aus alles bereit hält, was das Hörspielherz begehrt - ein baufälliges Schloss im geheimnisvollen Dartmoor, mysteriöse Nachbarn in den umliegenden Dörfern und einen millionenschweren Erben, dem nach dem Leben getrachtet wird – braucht über die Qualität der Geschichte gar nicht mehr diskutiert werden. Über die Inszenierung aber durchaus!
Schon bei den ersten Klängen des Hörspiels wird klar: Hier ist einer am Werk, der sich in der deutschen Hörspielgeschichte bestens auskennt – aber eben auch zum ersten(!) Mal selbst produziert. So werden bereits zu Beginn des Hörstücks zwei der großen Holmes-Inszenierungen der deutschen Nachkriegszeit zitiert: Die Erkennungsmelodie der Produktion mit Walter Renneisen und Peter Fritz aus den 90ern – und der Violinen-Jingle der ersten deutschen Hörspielproduktion aus den 1950ern mit Peter Passetti. Der Hörer fühlt sich unmittelbar zurückversetzt in die Zeit der alten Holmes-Chroniken, die noch in Mono-Sound über die Kurzwelle gesendet wurden. Großartig imitiert wird dadurch die Atmosphäre dieser alten Produktionen, die schon binnen weniger Minuten entsteht – und auch bis zum Ende konsequent bestehen bleiben kann. Zudem überzeugt die Geräuschkulisse Hendrik Albrechts, die bis ins kleinste Detail stimmig ist. Auch das Sprecher-Ensemble harmoniert perfekt. Allen voran überzeugen Gerhard Garbers als Dr. Watson und Peter Jordan als Sir Henry in ihren Rollen, und interpretieren ihre beiden Protagonisten in gefällig klassischer Manier.
Was an Pastewskas Inszenierung ein wenig stört, ist v.a. das Erzähltempo der Geschichte. Häufig hätte man sich eine langsamere Gangart gewünscht – nicht allein aufgrund der Komplexität der Geschichte, sondern auch wegen der zahlreichen akustischen Anspielungen auf die Vorlagen. Zudem gehen einige dramatische Momente der Story verloren – beispielsweise als Watson und Holmes unerwartet im Dartmoor aufeinander treffen. Des Weiteren hätte auch die eine oder andere musikalische Pause – bei der soundso schon hohen Geschwindigkeit des Plots – der Produktion durchaus gut getan. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Sound: Wenn man seine Produktion schon stilecht auf Audio-CD veröffentlicht, dann darf man durchaus den Frequenzbereich einer Stereo-Produktion ausnutzen! Leider hört sich der Sound der hochwertigen Audio-CD genauso wie das billige MP3-Format an.
Weitere Pluspunkte der WDR-Produktion sind jedoch die Verpackung und die inhaltliche Ergänzung des Hörspiels. So hat das Booklet den Retro-Charme der 60er Jahre und erinnert an frühe Kinoplakate des Film noir.
Verpackt sind die zwei CDs in einem Klappcover aus Pappe, das neben Informationen zu den Sprechern auch ein Booklet mit Vorwort von Bastian Pastewka zu Geschichte und Hintergründen bereit hält, sowie eine philologische Erklärung, warum aus dem bisherigen Titel „Der Hund von Baskerville“ in der neuen Übersetzung von Gisbert Haefs plötzlich „Der Hund der Baskervilles“ wurde. Besonderer literarischer – oder psychologischer(?) - Leckerbissen dürfte das von Pastewka inszenierte alternative Ende des berühmtesten aller Holmes-Romane sein.
Fazit: Ein gelungenes Hörspieldebüt des bekannten Schauspielers in ungewohnter Rolle als Produzent und Drehbuchautor.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OWA; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 11.03.2016

Weitere Rezensionen zu Büchern von Doyle, Arthur Conan

Doyle, Arthur Conan

Sherlock Holmes. Das letzte Problem

Weiterlesen
Doyle, Arthur Conan

Sherlock Holmes - Ein Skandal in Böhmen

Weiterlesen
Doyle, Arthur Conan

Sherlock Holmes. Ein Skandal in Böhmen

Weiterlesen
Doyle, Arthur Conan

Heute dreimal ins Polarmeer gefallen. Tagebuch einer arktischen Reise

Weiterlesen
Doyle, Arthur Conan

Der Hund von Baskerville

Weiterlesen
Doyle, Arthur Conan

Der Hund der Baskervilles

Weiterlesen