Der Hoffnungsvogel

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft
• Frieden

Teaser

Jabu und Alva aus dem Glücklichen Land begeben sich auf eine Reise, um den Hoffnungsvogel zurückzuholen, der alle Menschen glücklich macht

Beurteilungstext

Jabu ist der Freundliche Prinz, Sohn der Guten Königin aus dem Glücklichen Land. Seiner Mutter und ihm fällt auf, dass die Menschen in ihrem Land anfangen, zu streiten und nicht mehr freundlich sind. Sie beschimpfen sich und werden immer trauriger. Nach der Beobachtung der Königin könnte es daran liegen, dass der Hoffnungsvogel nicht mehr im Land ist und so schickt sie ihren Sohn auf eine große Reise, denn er soll zusammen mit seiner Freundin Alva den bunten Vogel zurückbringen. Die beiden Kinder erleben viele Abenteuer und kehren schließlich nach mehreren Wochen ins Glückliche Land zurück. Ob sie den Hoffnungsvogel wohl gefunden haben?
Kirsten Boie traut sich an ein neues Genre heran und schreibt ein Märchen für Kinder, das sich besonders gut zum Vorlesen eignet. Die Kapitel sind kurz gehalten und Kirsten Boie wendet sich in ihrer Erzählung häufig an die Leserinnen und Leser selber und spricht sie an (z.B. Seite 96 „Da weiß ich nun wirklich nicht, ob das stimmt. Oder glaubst du das?“), so dass man sich mit einbezogen fühlt. Die Geschichte ist nicht brutal, sondern gerade für Grundschulkinder sehr gut geeignet. Das Problem ist schnell klar und es gibt einige Stellen, an denen man auch lachen kann. Wortspiele gehören zu Kirsten Boies Spezialitäten. Sie schreibt vom Kühnen Kapitän, von der Heldenhaften Helena oder der goldgierigen Gärtnerin. An vielen Stellen „gendert“ sie, denn hier gibt es Leuchtturmwärterinnen, Fischerinnen oder eine Schlosserin. Wie in einem richtigen Märchen wendet sich zum Schluss alles zum Guten. Besonders auffällig sind die wunderschönen, passenden, farbenfrohen, liebevollen Zeichnungen von Katrin Engelking, die das Kinderbuch wirklich bereichern. Alleine dafür lohnt es sich schon, das schwere Buch zu kaufen. Die Figuren kommen einem ein bisschen bekannt vor, weil Katrin Engelking auch die bekannten Pippi Langstrumpf Bücher oder „Die Kinder aus dem Möwenweg“ illustriert hat. Die Botschaft der Geschichte ist einfach und klar: Wenn man sich nicht streitet und lieber freundlich miteinander umgeht, lebt es sich nicht nur im Glücklichen Land einfacher. Der Hoffnungsvogel kann dabei helfen – auch wenn Kirsten Boie auf den letzten Seiten schreibt, dass nicht jedes Land einen Hoffnungsvogel hat, aber dass die Menschen es auch selber hinkriegen können, miteinander zu feiern und einander zu helfen. Ein schöner Appell, der in der heutigen Zeit nicht schon früh genug verbreitet werden kann.