Entführung mit Jagdleopard

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-7512-0425-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Opel-Götz, Susann
Seitenanzahl
320
Verlag
Oetinger
Gattung
TaschenbuchErzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wahrscheinlich hätte Oma es nicht so toll gefunden, dass Jamie-Lee ein ausgerissenes Milliardärsmädchen bei sich versteckt hält und einen alten Jagdleoparden. Wie konnte es dazu kommen? Allein zu Haus erleben Jamie-Lee und ihr Bruder Baron Chuck die unglaublichsten Abenteuer in ihrer Wohnung im 11. Stock!

Beurteilungstext

Jamie-Lee wächst in sehr einfachen Verhältnissen auf. Als ihr Religionslehrer im Unterricht darüber spricht, dass kein Mensch zu klein ist, um in der Welt einen Unterschied zu machen, bringt er die 10-Jährige auf eine Idee. Gemeinsam mit ihrer Freundin Ebru schmiedet sie die ersten Pläne. Wie schnell sie diese Idee in die Tat umsetzen wird, weiß sie natürlich noch nicht, als sie aus der Schule nach Hause kommt. Dort erwartet sie ihre alkoholkranke Mutter, ihr älterer Bruder Baron Chuck und die exzentrische Oma, die zu ihrem jungen Freund nach Polen auswandern will. Die Kinder werden sich selbst überlassen.

Auf dem Supermarktparkplatz trifft Jamie-Lee zunächst ein Mädchen namens Fee, das nicht nach Hause zu ihrem Vater will und der Stiefmutter, die sie nur die „Arschgeige“ nennt. Jamie-Lee findet, dass ihre Wohnung ein gutes Versteck sein könnte, ohne zu ahnen, dass Fee die Tochter eines echten Milliardärs ist. Dieser glaubt, seine Tochter sei entführt worden.

Später trifft Jamie-Lee dann auf den obdachlosen Herrn Wildeck, der sehr gebildet spricht und einen Platz für sich und seinen alten schielenden Jagdleoparden sucht. Sie sind aus dem Zirkus abgehauen. Kurzerhand nimmt Jamie-Lee auch diese beiden mit nach Haus. Doch das Versteck funktioniert nicht lange, denn Frau Wiegehals vom Amt taucht auf. Zum Glück hat Baron Chuck gerade die Idee gehabt, ein Auto zu „leihen“. Die bunte Truppe macht sich auf den Weg und mit dem bunten Bulli erreichen sie auf ihrer Flucht neue, unerwartete Ziele. Doch der Plan, bloß nicht aufzufallen, gerät immer mehr aus den Fugen.

Der Roman ist aus Sicht der Hauptfigur Jamie-Lee geschrieben. Er besteht aus 45 Kapiteln, jedes beginnt mit einem Kapiteltitel und einer schwarz-weißen Illustration, die mal liebevoll, mal lustig den Inhalt des Kapitels aufnimmt. Die Kapitel sind eher kurz, sprachlich leicht verständlich und es wird ausschließlich aus Jamie-Lees Sicht erzählt.

Kirsten Boie erzählt aus der Perspektive einer Zehnjährigen, was es bedeutet, in ärmlichen Verhältnissen nicht nur ideenreich und phantasievoll große Abenteuer zu bestehen, sondern auch den Wahnsinn eines Alltags, in dem es kaum Geld gibt und der Kühlschrank leer ist, als die Mutter in die Entzugsklinik gebracht wird. Eigentlich besteht das Leben der Geschwister aber hauptsächlich daraus, nicht aufzufallen: nicht in der Schule, nicht bei den Besuchen im Krankenhaus und schon gar nicht vor Frau Wiegehals vom Jugendamt. Nichts erscheint den Kindern schlimmer, als in eine Pflegefamilie zu kommen. Zwischen den Zeilen erfahren wir als LeserInnen noch viel mehr über die Familie und über eine Geschichte, die sich in den verschiedenen Generationen zu wiederholen scheint.

Trotz aller Schwierigkeiten wirkt Jamie-Lee nie verzweifelt oder überfordert. Sehr genau weiß sie, was im Leben wichtig ist und was ihr gut tut. Auch fällt es ihr leicht, sich in andere hineinzuversetzen und das Vertrauen fremder Menschen zu gewinnen. Denn eins ist am Ende klar: Gemeinsam ist man immer stärker. Und wenn man eine gute Freundin ist, dann kann man auch im Kleinen einen großen Unterschied machen.

Anmerkung

Das Buch erschien erstmals 2015 in gebundener Form.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AvB; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 24.01.2024

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