Der Giftmischer von Siena

Autor*in
Kouwenberg, Bert
ISBN
978-3-8251-7547-4
Übersetzer*in
Holberg, Marianne
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Luijten, Bart
Seitenanzahl
200
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sein persönliches Schicksal treibt den im Mittelalter lebenden Javidan zum Hass auf Menschen und Institutuionen. Erst durch den 12-jährigen Giai, den er als seinen Sohn erkennt, entdeckt er wieder die Liebe als befreiende Macht.

Beurteilungstext

Giai, der einst in einem Sack in einem Kirschbaum der Herberge zum “Haus des Frühlings” hing, wurde von Arturo und Bianca aufgenommen und wuchs zusammen mit ihren Kindern auf. Eines Tages taucht ein Fremder auf, der sich Javidan nennt und begehrt ihn als Reisegefährten in den Süden. Für den inzwischen Zwölfjährigen ist der unheimliche Fremde der “Krähenmann” aus seinen Träumen. Er spürt, dass Javidan in geheimnisvoller Mission unterwegs ist und verfolgt wird. Als Giai in Florenz dem Mädchen Elsa begegnet, kommt er mit ihrer Hilfe dem Geheimnis Javidans auf die Spur und entdeckt zugleich, dass er selbst auch in großer Gefahr ist.
Vor der Kulisse der italienischen Renaissance-Baukunst in Florenz, Siena und anderen Orten in der Toskana spielt der aus dem Niederländischen übersetzte Roman, der laut Klappentext als “Ein spannender Renaissance-Krimi” empfohlen wird. Das Motiv der unbekannten Herkunft des im Mittelpunkt stehenden 12-jährigen Jungen und ebenso die der Titelfigur - “Der Giftmischer von Siena” - setzt von Anfang an auf Spannung. Dazu kommen die Schiderungen von Verfolgung durch den “Geheimdienst von Siena”, der aus Wut und Hass geplante Giftanschlag und schließlich seine Vereitelung durch den Jungen, der - auch für Elsa - “ein Held” ist und zum Retter von Siena wird. Die spannend und in sich logisch aufgebaute Handlung löst sich zuletzt in der poesievollen Aussage auf: “Strömendes Wasser / Eilende Zeit / Hass frisst die Herzen / Liebe befreit.” Poetische Vierzeiler und Träume klingen immer wieder an. Sie werden vor allem zur Charakterisierung von Situationen und Stimmungen eingesetzt. Das eigentlich Spannende an dem Roman, der eine längst vergangene Zeit auch in ihrer Auseinandersetzung mit christlichen Glaubensfragen sprachlich-imaginativ noch einmal erfindet, ergibt sich aus der Spiegelung aktuellen Geschehens, wie die Planung eines Terroranschlags oder die Aktivitäten des Geheimdienstes. Neben der unterhaltsamen Lektüre, die das Buch bietet, sind es auch die geografischen Informationen, die auf den Innenseiten des Buchumschlags gegeben werden, sowie im Anhang des Buches die präzisen Erläuterungen “Über Orte, Gebäude und Kunstwerke, die eine Rolle in der Geschichte des Giftmischers spielen.” Hier finden sich in unterschiedlichen Druckweisen neben der Skizzierung der Objekte zunächst kurze Textpassagen aus den Erzählung, auf die lexikalische Angaben zur Entstehungszeit, Architektur und Lage folgen. Ab und zu wird der Leser direkt angesprochen und zur Selbsterkundung aufgefordert. Erzählung und Aufmachung des Buches tragen zu einer sehr empfehlenswerten Lektüre bei.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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