Der Billabongkönig

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Politik
• Tiere

Teaser

Ben ist ein Billabonköng, ein Krokodil, das in den Mangrobenwäldern lebt. Dort hat alles seine Richtigkeit und Ben ist der Herrscher, bis diese Macht plötzlich infrage gestellt wird...

Beurteilungstext

Billabong sagen die australischen Ureinwohner zu einem Wasserloch oder einem Wasserarm. Und ein Billabongkönig ist ein Krokodil, das in diesem Wasserarm lebt und es beherrscht. So einer ist Ben, der in den Mangrovenwäldern nördlich von Australien ein ruhiges Leben führt. Wichtig im Leben der Krokodile sind die Krokodilwächter, kleine Vögel, die den Krokodilen die Zähne reinigen. Doch als einer von ihnen zu gut wird, gewinnt er Macht über Ben und die anderen Tiere – und erhebt sich zum Despoten. Ben soll einen konkurrierenden Krokodilwächter töten und als er sich weigert, wird er ins Gefängnis geworfen. Alles gipfelt in einer großen Eskalation, in der sich schließlich konkurrierende Despoten bekämpfen und Ben nur mit Hilfe des Gutes Rats die Oberhand zurückgewinnen kann. Am Ende verzichtet auch er auf seine Macht und eine Demokratie wird installiert und gelebt.
Diese Geschichte über Macht, Verführung und moralische Integrität ist nicht nur witzig, sie ist auch spannend konstruiert. Der Erzähler steht in ständigem Dialog mit Ben, der ihm ins Wort fällt, ergänzt, berichtigt oder auffordert, anders zu erzählen. So gewinnt die Geschichte eine humoristische Dynamik, die dicht an das Geschehen heranführt und eine Leichtigkeit erzeugt, die der rasanten Handlung gerecht wird. Gleichzeitig strotzt die Erzählung von Ironie, so dass sich die erzählten ethischen Diskurse nicht gewichtig geben.
Gerahmt sind die Texte von Bildrahmen, die in schematischen, collageartigen Bildelementen die Handlung begleiten, ohne je zu vollständigen Illustrationen zu werden. Auch das hält eine Spannung offen, die die Lektüre zum Erlebnis macht. Sehr überzeugend konzipiert und ausgeführt – nachdrücklich zu empfehlen.