Der Billabongkönig

Autor*in
Kröner, Matthias
ISBN
978-3-407-75641-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Braun, Mina
Seitenanzahl
162
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Krokodil und ein kleiner Krokodilwächter sind die Protagonisten in einer Lektion über (un)moralisches Verhalten, Selbstsucht, Arroganz und Demokratie.

Beurteilungstext

Billabong ist ein Begriff der australischen Aborigines für ein Gewässer, dass auch noch in der Trockenzeit Wasser führt.
Krokodil Ben, der titelgebende Billabongkönig, hat enorme Probleme – eine Gräte blieb in seinem Zahnfleisch stecken und verursacht eine schmerzhafte Entzündung. Ein Krokodilwächter muss ran und ihm helfen. Das sind Vögel, die sozusagen die „Zahnärzte“ der Krokodile sind. Einer von ihnen, Kaukasius Grätenzieher II. Ihro Exzellenz von Stolzhausen-Stammberg ist der Beste, aber auch der Eingebildetste. Aber er hilft Ben, der unterschreibt in seiner großen Erleichterung leichtsinnig einen Blankoscheck als Honorar. Das bereut er wenig später bitter, denn Kaukasius verlangt, Ben solle seinen stärksten Konkurrenten beim Zähneputzen fressen.
Da der sich entsetzt weigert, wird er von seiner Exzellenz und dessen willfährigen Gehilfen eingesperrt.
Nach vielen kleinen, sehr spannenden und aufregenden Episoden gelingt es Ben mit Unterstützung seiner Freunde, sich zu befreien.
Kaukasius wird nun seinerseits verhaftet, sieht sein Unrecht ein, wenn auch nur sehr zögerlich. Die Tiere beschließen, fortan gemeinsam in einer Demokratie zu leben.

Das Buch ist ein Lehrstück in Politikverständnis, erklärt es doch ganz leicht und verständlich, wie schnell Erfolg zur Arroganz führt, wie Macht missbraucht wird und andere manipuliert werden, sich hinter den Despoten zu stellen, ihre alten Freunde zu verraten und schließlich doch über sich selbst herauswachsen und sich wehren können.

Der Autor, dessen erstes Kinderbuch es ist, versteht es sehr geschickt, diese großen moralischen Themen in einen kurzweiligen, unterhaltsamen Text zu verpacken. Dabei führt er ständig einen witzigen Dialog mit Ben, der sich in seine Erzählung einmischt, ihn korrigiert oder kritisiert.
Ein originelles Stilmittel!
Mina Braun hat den Text zurückhaltend mit kleinen vignettenartigen Zeichnungen illustriert und vermag selbst Ben ein sympathisches Aussehen zu verleihen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit vielerlei Lernpotential.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Dagmar Pliefke; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 19.06.2022

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