Der Ballon

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Teaser

Emilias Wunsch geht in Erfüllung: Ihre Mama hört auf zu schreien. Mama verwandelt sich in einen Luftballon. Rückblickend wird mit wenigen Worten und ausdrucksstarken Bildern erzählt, wie es dazu kam.

Beurteilungstext

Emilias Mama schreit nicht nur laut, sondern vor allem zu viel. Sie pumpte nach Luft und wurde ein schöner roter Ballon. Emilia gibt auf ihn Acht, sie spielt mit ihm und ist glücklich mit ihm. Im Park steht sie einem Mädchen mit deren Mama gegenüber. Das Mädchen findet den roten Ballon hübsch und Emilia gefällt die Mama. Aber es wird nicht getauscht, wie es manch einer vermuten könnte.
Schlicht und pragmatisch der letzte Satz: Manchmal kann man nicht alles haben.
Genial und anregend, was jetzt die notwendigen Schlüsse sein könnten. Ein Kind ohne Mama? Wie wird der Ballon das Kind versorgen? Aber glücklicherweise ist das ja bei einem Buch nicht wichtig. Einzig die Faszination des Gedankens zählt: Man könnte laute, lärmende, schreiende Mütter in einen leuchtend roten und stillen Ballon verwandeln.
Isols expressive Illustrationen strotzen vor Kraft und dem Selbstbewusstsein der Protagonistin. Mit Übermut springen die Farben über die schwarzen Konturen hinaus. Raumfüllend und gar nicht zaghaft blicken wir der Schrei-Mutter in den aufgerissenen Rachen. Aus dem Bild heraus fliehen Ofen, Hund und mehr.
Es ist in mehrfacher Hinsicht ein überraschendes Buch. Das Cover mit dem harmlosen Titel ‘Der Ballon’ wird damit fast zum Geheimtipp, seine innere Sprengkraft kann man ihm nicht ansehen. So ein Büchlein weckt bei Kindern ab 3 Jahren erste Reflexionsgedanken.
Sehr empfehlenswert.