Der Aufstand der Kinder
- Autor*in
- Fischer, Susanne
- ISBN
- 978-3-596-85424-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wilharm, Sabine
- Seitenanzahl
- 302
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Lila kann es nicht fassen. Ihre Mutter verschwindet auf geheimnisvolle Weise und sie selbst wird von Bella, einer Frau, die sie bisher gar nicht kannte, vor dem sonderbaren Kinderheim gerettet. Dafür geht auch bald auf Bellas Bauernhof Sonderbares vor, und Lila entschließt sich, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und ihre Mutter zu suchen. Dass sie dabei spannende Abenteuer erlebt, versteht sich von selbst.
Beurteilungstext
“Der Aufstand der Kinder” ist ein toll geschriebenes und spannendes Buch. Mit Wortwitz und ironischen Anklängen versteht es die Autorin den Leser in ihren Bann zu ziehen und das Lesen zu einem Genuss zu machen.
Leider ist die Handlung - meinem Empfinden nach - nicht sehr stimmig und das Ende des Buches, bei dem man auf eine “runde” Erklärung aller sonderbaren Vorkommnisse hofft, enttäuscht.
Angesiedelt ist das Buch in einer Zeit, in der Kinderzimmer mit Hilfe von Hologramm-Programmen zu Abenteuer-Landschaften werden, die sich am Schluss wieder ganz von allein aufräumen. Allerdings ist es auch eine Zeit, in der die Reichen die Innenstädten und besondere Wohnviertel für sich beanspruchen, während der Rest in “Feuerland”, den Randbezirken einer Großstadt, unter prekären Umständen lebt. Erwachsene verschwinden einfach und die zurückgelassenen Kinder werden in Kinderheimen untergebracht und dort durch spezielle Tiefkühlnahrung ruhig gestellt. Auch Lilas Mutter verschwindet eines Tages und lässt ihre Tochter allein und auf sich gestellt zurück. Auch sie soll einem Kinderheim überstellt werden, wird jedoch von Bella, angeblich einer Freundin ihrer Mutter, in letzter Minute aus den Fängen des “Amtes” befreit und zu sich auf einen entlegenen Bauernhof geholt. Doch auch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Lila muss sich verstecken und wird über die wahre Situation im Dunkeln gelassen. Erst als sie flieht, um ihre Mutter auf eigene Faust zu suchen, entdeckt sie nach und nach die Wahrheit von Feuerland. Zum Glück trifft sie auf Snoop, Cobra, Piranha und andere tapfere Kinder, die sie in ihre Feuerländer-Gemeinschaft aufnehmen und gemeinsam versuchen, Lilas Mutter zu finden. Nach vielen Abenteuern gelingt dies auch, doch das Ende ist, wie oben schon erwähnt, enttäuschend, da zwar das Verschwinden von Lilas Mutter geklärt, die Gesamtsituation jedoch nicht in ein befriedigendes Gesamtbild gesetzt wird. So bleibt - besonders vor dem Hintergrund unserer heutigen Finanzkrise, der immer “normaler” werdenden sozialen Ungerechtigkeit und möglicher gesellschaftlicher Unruhen - ein gruseliges Gefühl zurück, dass das gezeichnete Szenario nicht ganz so aus der Luft gegriffen ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Obwohl der lockere Stil den schrecklichen Umständen ein wenig die Spitze nimmt und im Mittelpunkt des Buches steht, dass man gemeinsam gegen Ungerechtigkeit und Willkür etwas unternehmen kann und soll, würde ich das Buch erst älteren Kindern empfehlen. Elterliche Begleitung, um mögliche aufkommende Ängste besprechen zu können, wäre sicher angebracht.