Der ANTI Struwwelpeter

Autor*in
Waechter, Friedrich Karl
ISBN
978-3-257-01142-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Karl Friedrich
Seitenanzahl
37
Verlag
Diogenes
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
1982
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch ist das progressive Gegenstück zu Heinrich Hoffmanns berühmtem Struwwelpeter. Wer dieses Buch noch kennt, dem werden alle Themen, Reime, Bildszenen vertraut sein, die hier so umgebildet sind, dass die ursprünglichen Stücke eine unerwartete Wendung nehmen. Nicht das fromme und brave Kind ist in dieser Ausgabe Erziehungsziel, sondern das mehr oder weniger aufmüpfige Kind, das selbständig denkt und handelt.

Beurteilungstext

Heutige Kinder werden kaum noch den Struwwelpeter kennen, den die Großelterngeneration noch in vielen Versen auswendig rezitieren konnte. Und natürlich verwerfen heutige Eltern und Erzieher den autoritären Erziehungsstil, der mit dem Schüren von Angst vor den Folgen des Ungehorsams verbunden war - mit Recht. Insofern entsprach der bereits 1970 erschienene ANTI Struwwelpeter ganz dem Zeitgeist. Sowohl Erwachsene (und für die ist das Buch in erster Linie verfasst worden) als auch die Kinder haben ihre Freude an den vertrauten Versen und der überraschenden Wendung der einzelnen Szenen gehabt. Heute muss man Kinder nicht mehr ermutigen, eigene Meinungen gegenüber Erwachsenen und Autoritätspersonen zu vertreten und gewiss ist im so genannten Bildungsbürgertum nicht mehr blinder Gehorsam von Kindern gewünscht, wenngleich sich der Verlust von Autorität und Disziplin bei heutigen Kindern durchaus auch negativ bemerkbar macht. Diese Veränderung der Gesellschaft schmälert auch die Wirkung des Büchleins auf heutige Kinder. Ohne den Kontext zum Struwwelpeter geht viel vom Witz und der Intention dieses Buches verloren. Aber wer liest seinen Kindern heute noch den Struwwelpeter vor? So bleibt für heutige Kinder der Spaß an den comicartigen Zeichnungen, die zeichnerisch bewusst übertriebene Darstellung der Charaktere, die Freude an den Reimen, die nach wie vor leicht ins Ohr gehen und natürlich auch die natürliche Freude der Kinder, wenn der Plan eines Erwachsenen vereitelt wird und Kinder als Sieger hervorgehen. Dass der dargestellte Sieg kritisch diskutiert werden könnte, dazu braucht es wieder einen Erwachsenen, der das Buch vorliest.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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