Den Bauch voller Töne
- Autor*in
- Behnke, Andrea
- ISBN
- 978-3-943833-41-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Brink, Mele
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Aachen
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Enie spielt mit Leidenschaft Flöte. Wie verblüfft ist sie, als sie sich nach einem Luftwirbel plötzlich im Mittelalter auf einem Marktplatz wiederfindet und dort Jacob van Eyck kennenlernt.
Beurteilungstext
Viele Kinder lernen ein Instrument, die meisten muss man zum Üben nötigen. Enie nicht. Sie möchte am liebsten schon vor dem Unterricht spielen, im Schulorchester fühlt sie sich unterfordert und langweilt sich, von ihren Mitschülern wird sie ob ihres Eifers für eine Blockflöte etwas belächelt, besonders von der Geige spielenden, gehässigen Alina.
Beim Musizieren kann Enie abschalten und sich ganz in die Musik flüchten. So sehr, dass sie sich eines Tages auf einem Kirchhof in Utrecht wiederfindet, in einen groben Rock gewandet, die Flöte in der Rocktasche.
Neben ihr steht Jacob van Eyck, einer der bekanntesten Musiker, Flötenspieler, Experte für Kirchenglocken, Organist und Komponist der Niederlande. Er erkennt das außergewöhnliche Talent des Mädchens, ermutigt es, sich auch an seine schwierigen Stücke zu wagen, und begleitet es sogar in ihre Welt.
Die Geschichte liest sich spannend und vermittelt nicht nur die Erkenntnis, dass auch eine Blockflöte ein „ernst zu nehmendes“ Instrument ist, sondern gibt den Lesern auch einen Blick in die Zeit van Eycks und das Empfinden, das bei dem Musiker bei der Reise in unsere Zeit ausgelöst wird. Noten und Instrumente in einem Laden kaufen – faszinierend! Aber die vielen Dinge, die er nicht kennt, beunruhigen ihn und der Lärm (der Autos!) quält ihn unglaublich.
Trotzdem begleitet er Enie zu ihrem Auftritt, gibt ihr den Mut und das Selbstvertrauen, eine seiner bekanntesten, aber auch schwierigen Kompositionen („Die Nachtigall“) vorzutragen.
Am Ende des Konzertes muss selbst Alina anerkennen, dass es neben ihrer Geige auch andere großartige Instrumente gibt.
Die Erzählung ist mit zahlreichen zarten Zeichnungen versehen. Mit sanftem Strich versteht es die Illustratorin, den Text zu begleiten. Sehr humorvoll sehen wir hüpfende Noten, eine Blockflöte mit einem Schal (sie mag es warm!), die sich verzweifelt die Haare raufende Musiklehrerin.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, das nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und mit seiner großen Schrift und den vielen zeichnerischen Unterbrechungen auch für geübte Leseanfänger sehr gut geeignet ist.