Das Walross und die Veilchen

Autor*in
Strub, Heiri
ISBN
978-3-7152-0608-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Strub, Heiri
Seitenanzahl
56
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Gärtner wettet mit dem Professor um eine Million Franken, auch am Nordpol Melonen und Veilchen züchten zu können. Er baut dort ein Gewächshaus und freundet sich mit dem naiven Walross an, das im Streit mit dem Schneehuhn in das Gewächshaus fällt. Das Walross findet Geschmack an Melonen und reist dem Gärtner nach, der seine Ernte dem Professor zeigen will. Turbulent endet das Treffen und alle zusammen reisen wieder an den Nordpol, um weiter Melonen zu züchten.

Beurteilungstext

Frei von jedem ökologischen Gedanken ist diese Geschichte schon vor über einem halben Jahrhundert entstanden, und es ist eine Freude zu sehen, dass es sich lohnt, auch alte Bilderbücher und -geschichten auszugraben. Hier geht es nicht um Ökologie, sondern um naive Wesen, die ein Ziel beharrlich verfolgen, bis sie es erreichen. Es gilt reichlich Hürden zu überwinden, die sich den Protagonisten in den Weg stellen, es gibt den schlauen Fuchs, der das gutmütig-naive Walross in die Irre leitet, das absolut dumme und eitle Huhn, das nicht die einfachste Auskunft geben kann, weil es einmal ein Kompliment bekam, die hilfsbereiten Mäuse und den polterig-freundlichen Eisbären und natürlich das liebe Walross, das sich immer erstmal schlafen legt. Gleich das erste Bild, in dem der Professor und der Gärtner auftreten, zeigt, wes Geistes Kind die Erzählung ist: Josef Lada war offensichtlich das große Vorbild Strubs für den ein wenig Schweijk ähnelnden Gärtner. Und ähnlich hintergründig ist die Geschichte erzählt: naiv und sprachspielerisch, gleichnishaft und fantasievoll.
Strub koloriert seine kräftig gezeichneten Bilder zurückhaltend und in wenigen, meist großflächig aufgetragenen, gedeckten Farben, nur die Stadt und ihr Hafen sind kraftvoll farbig.
Das hat den Anschein naiver Malerei, unter Text und Bildern aber scheint das augenzwinkernde, zutiefst humane Menschenbild durch, das nicht belehren will, sondern nur aufmerksam macht auf die Vielfältigkeit der Welt und dass nicht alle belehrbar sind. Zum Fuchs und den Verbrechern (die das Walross gefangen setzen und an eben auch ihrer Naivität scheitern) heißt es lapidar: es ist auch denkbar, dass sie sich nicht gebessert haben; und zu den Mäusen, die schließlich das gute Ende ermöglicht haben: ...nicht jede gute Tat (wird) belohnt. Oft muss man einfach damit zufrieden sein, etwas Gutes getan zu haben.
Was Strub mit diesem Buch jedenfalls geleistet hat. cjh11.8

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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