Das Vöglein des Herrn Anderson

Autor*in
Obrist, Jürg
ISBN
978-3-7152-0739-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Obrist, Jürg
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Herr Anderson zieht mit seinem Vöglein in ein Mehrfamilienhaus. Was er allerdings nicht ahnt, ist, dass in diesem Haus das reinste Chaos und monströser Krach herrschen. Der neue Mitbewohner kann für einen Moment der Ruhe sorgen, aber ob dieser andauert, wird sich zeigen.

Beurteilungstext

Frau Amalie ist eine ständig staubsaugende Mieterin. Familie Blum fühlt sich durch den Lärm belästigt und weiß sich nicht anders zu helfen, als selbst noch mehr Krach zu machen. Anstatt miteinander zu reden, steigt ein Nachbar nach dem anderen in empörter Wut in den Krach ein. Die Situation gipfelt in einem doppelseitigen, hochformatigen Bild, auf dem jeder krachmachende Hausbewohner zu sehen ist.

Herr Anderson, ein neuer Mieter, bringt erstmals Ruhe und Einigkeit ins Haus. Ruhe, da die Hausbewohner plötzlich das Piepen seines Vogels hören können (vorher undenkbar) und Einigkeit darin, dass sie miteinander reden - über Herrn Anderson. Leider meckern und schimpfen sie nur über das laute Piepen seines Vögleins. Herr Anderson zieht traurig wieder aus und die Hausbewohner fallen in ihre alten Gewohnheiten zurück. Es wird wieder laut und chaotisch, obwohl sich alle eigentlich insgeheim die vorherige Ruhe zurück wünschen.

Gekonnt begleiten Farben, Formen und Schrift die Lautstärke in dieser Geschichte. Die Bilder und auch die Personen sind wild, ungewöhnlich schrill und sehr bunt gezeichnet. Dann aber wiederum beherrscht ein gezielt eingesetztes, aggressives Rot eine besondere Szene, in der der Lärm, die Wut und die Gehässigkeit der Hausbewohner am deutlichsten sind. Der Leser kann somit den Krach im Haus sehen und sogar direkt spüren. Auch alle Wörter, die den Lärm beschreiben, sind in auffallend großer Schrift hervorgehoben.

Mit allen möglichen Mitteln wird die Stimmung der Hausbewohner deutlich gemacht.
Das Buch bietet somit unterschiedliche Gesprächsanlässe mit Kindern: Missgunst, mangelnde Kommunikation und Rücksichtnahme. Vielleicht kann das offene Ende auch anregen, individuelle Lösungen für die Geschichte zu finden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Weitere Rezensionen zu Büchern von Obrist, Jürg

Fischer, Hans; Spyri, Johanna; Dusikovà, Maja; Pfister, Marcus; Bollinger, Max; Obrist, Jürg; Damjan, Mischa; Casty, Gian; Leupin, Herbert; Hasler, Eveline; Bhend, Käthi; Hoffmann, Felix; Piatti, Celestino; Kreidolf, Ernst

Eulenglück und Hasenleid Der Schweizer Bilderbuchschatz

Weiterlesen
Obrist, Jürg

Das Vöglein des Herrn Anderson

Weiterlesen
Obrist, Jürg

Das Vöglein des Herrn Anderson

Weiterlesen
Obrist, Jürg

Wer löst den Fall?

Weiterlesen
Obrist, Jürg

Verflixt, das Klasofon ist weg

Weiterlesen
Obrist, Jürg

Lauter klare Fälle

Weiterlesen