Das schiefe Buch

Autor*in
Newell, Peter
ISBN
Übersetzer*in
Willemsen, Roger
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Newell, Peter
Seitenanzahl
48
Verlag
Bajazzo
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die aufregende Fahrt eines kleinen Jungen in seinem Kinderwagen.

Beurteilungstext

Diese äußere Form bildet ein in einem Winkel von 15° nach rechts oben ansteigendes Parallelogramm (auf seine Standfläche gestellt könnte man auch sagen: um 75° nach rechts gekippt!), ein nicht nur optisch zunächst verblüffendes Detail, lässt sich das Buch doch nicht etwa in geöffnetem Zustand damit bequemer hinstellen, sondern kippt nach vorne. Warum also? Nun, das erklärt sich ganz leicht, wenn man die erzählte Geschichte betrachtet.
Es geht um die ereignisreiche Fahrt eines kleinen Jungen in seinem Kinderwagen, nachdem das betreuende Kindermädchen diesen hoch auf einem Hügel versehentlich losgelassen hat. Das Kindermädchen erschrickt furchtbar, aber für den Jungen beginnt eine ihn mehr und mehr amüsierende Achterbahnfahrt zu, durch und über Menschen in den unterschiedlichsten Situationen, die allesamt unter der Vorbeifahrt des Wägelchens zu leiden haben - zur Freude des Kindes.
Die Stationen dieser Reise werden in zwei- bis dreimal vierzeiligen Versen beschrieben, in der reizvoll per Computer rekonstruierten Handschrift des Originals, wobei dem text auf der linken Seite jeweils ein ganzseitiges Bild rechts gegenübersteht.
Diese Verse sind in der vorliegenden Ausgabe eine Nachschöpfung des fernsehbekannten Autors und Übersetzers Roger Willemsen. Und obwohl diese Verse regelrechter Wortmelodie und starren Silbenschemata oft Hohn sprechen und stellenweise recht heftig holpern, zeichnen sie sich durch immensen Sprachwitz, geniale Einfälle der Wortkombination und eine die Stimmung der Bilder perfekt in Sprache umsetzende Textatmosphäre aus.
Schlicht unübertrefflich sind aber die Newellschen Illustrationen, monochrome detailverliebte Szenen mit unterschiedlichem Farbstich, die allein durch die bei allen abgebildeten weit aufgerissenen Augen das Ausmaß wilder Aktion symbolisieren. Und was es für Aktion gibt! Ähnlich den Stummfilmen der späteren Zwanziger Jahre, aber eben mehr als zehn Jahre früher gezeichnet, finden sich alle Prototypen des später gängigen Slapsticks, über den man auch heute noch vor Schadenfreude wiehern kann.
Und gerade die Kombination von zeitlos schadenfrohem Witz, historischer Aufmachung und technisch vertrackt-verspielter Herstellung lässt Das schiefe Buch aus der Vielzahl von Neuerscheinungen heraustreten und ist die Mühe der kniffligen Regalsituation wert!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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