Das schiefe Buch
- Autor*in
- Newell, Peter
- ISBN
- Übersetzer*in
- Willemsen, Roger
- Ori. Sprache
- Amerikanisches Engli
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 46
- Verlag
- Bajazzo
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Kind entrollt seinem Kindermädchen und rollt in einer reinen Slapsticktour die steile Straße hinab, reißt alles mit, was sich ihm in den Weg stellt und landet, während sein Wagen an einem Baumstumpf zerschellt, weich im Heu. Die Sturztour wird in einfachen, stark rhythmischen Vierzeilern, zwei bis drei pro Seite beschrieben und kommentiert.
Beurteilungstext
Das Format ist so ungewöhnlich wie originell und der Story verhaftet. Der Winkel des Fortrollens wird konsequent durchgehalten. Durch die schief geschnittenen Seiten stürzt der Text zur Mitte hin ab und die Bilder ebenfalls: Das Kind stürzt wirklich den Berg hinunter. Und es freut sich sich, nicht hämisch, sondern ganz naiv und unmittelbar. Der Slapstickcharakter wird von Seite zu Seite deutlicher - das ganze Buch ist wie ein Stummfilm mit Kommentator, wüsste man nicht (Dank der Beschreibung Willemsens in dem kleinen Broschürchen für die Eltern oder Vorleser) dass das Original schon 1910 erschien, zu einer Zeit, als die Bilder noch erst das Laufen lernen mussten. Das erklärt auch die alten Sujets. Alles ist aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende, Kleidung, Leute, Fahrzeuge.
Die Bilder sind recht dunkel gehalten, in unterschiedlichen Farben sind es Zweifarbendrucke (Schwarz mit Blassorange, Graublau oder Mattgrün, zum Teil fast Grisaillen, nur die weiße Kleidung des kleinen Bobby und die Augen der oft - verständlicherweise - entsetzt guckenden Passanten stechen weiß hervor.
Ich musste mich richtig beherrschen, nicht nachzugucken, wie denn die Höllenfahrt endet, der Text macht fast Angst, so lustig er auch klingt: irgendwie muss die Fahrt doch enden und ein Ende des Abhangs ist nicht erkennbar. Auch hier bleibt Newell konsequent.
Schön, dass es so etwas noch gibt.