Das reinste Katzentheater
- Autor*in
- Pantermüller, Alice
- ISBN
- 978-3-8337-3563-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- –
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Preis
- 11,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Babysitten kann ganz schön anstrengend sein. Diese Erfahrung machen Lotta und ihre beste Freundin Cheyenne. Blöderweise ist dann noch Lottas indische Blockflöte verschwunden, mit der man Schlangen und vielleicht auch Babys beschwören kann. Haben die "schissigen Blödbrüder" sie geklaut?
Beurteilungstext
Das Hörbuch ist ein Beispiel dafür, dass die Umwidmung eines gut bewerteten Buches in ein anderes Medium nicht immer das gleiche Ergebnis bringt. Es sei denn, man gibt sich mehr Mühe als die Produzenten dieses Werkes. Wie oberflächlich gearbeitet wurde, zeigt z.B. die Geräuschkulisse. Umweltgeräusche oder Laute zu menschlichen Emotionen wirken wie an- und ausgeknipst. Sie haben zudem keine eigene inhaltliche Qualität. Die Stimmen der Protagonisten der Geschichte tragen auch nicht gerade dazu bei, dass man sich mit den Personen anfreundet. Vor allem Cheyenne hat eine Stimmlage, die darauf schließen lässt, dass sich hier eine erwachsene Person sehr gekünstelt bemüht kindlich zu wirken. Alle sprechen in einer Geschwindigkeit, die nicht erlaubt aufmerksam zuzuhören. Inhalt und Sprachwitz rauschen am Ohr vorbei ohne besonderen Eindruck zu machen.
Dabei steckt in der Geschichte schon ein ernster Kern. Wenn Erwachsene ihre selbst verschuldeten Belastungen auf Kinder abladen, dann wird deren Leben über Gebühr strapaziert. Babysitten hat nicht gerade die gleichen Folgen wie Kinderarbeit. Im von Vater und Jessica erwarteten Ausmaß spricht es aber schon für eine Portion Rücksichtslosigkeit der Erwachsenen. Überdeckt wird dieser (ernste) Teil des Geschehens durch viel Klamauk rund um die indische Blockflöte, mit der man Schlangen beschwören kann. Das Durcheinander, das damit im Schlangenzelt angerichtet wird, hat im Übrigen für die Täter keine ernsten Folgen. Das ist in einer Geschichte für Kinder, die dabei sind sich an Regeln zu gewöhnen, auch nicht gerade vorbildhaft.
Und dann noch eines, auch wenn es für manche nur eine sprachliche Kleinigkeit sein mag: Das Präteritum "war beschwört" kennt die Duden-Grammatik nicht. Normalerweise fällt so etwas nicht auf; hier aber ist es das zentrale Verb der Geschichte und eine Überprüfung der eigenen Grammatikkenntnisse wären ein Qualitätsmerkmal gewesen.