Tatort der Kuscheltiere
- Autor*in
- Pantermüller, Alice
- ISBN
- 978-3-401-60578-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kohl, Daniela
- Seitenanzahl
- 281
- Verlag
- Edition Bücherbär
- Gattung
- Buch (gebunden)Krimi
- Ort
- Würzburg
- Reihe
- Die außergewöhnlichen Fälle der Florentine Blix
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Florentine Blix weiß, dass sie später einmal zur Kriminalpolizei gehen wird. Darum fängt sie schon jetzt an, Kriminalfälle in ihrer Umwelt zu finden und zu lösen. Das Rätsel um den neuen dänischen Mitschüler, Bo Tjure, scheint da genau der richtige Fall für sie zu sein. Oder hätte sie doch besser herausfinden sollen, was mit ihren verschwundenen Kuscheltieren geschehen ist? Doch Florentine ist clever genug, um beide Fälle zu lösen.
Beurteilungstext
Das Buch hat mich bezüglich seiner Beurteilung etwas ratlos zurückgelassen. Zunächst einmal ist es ein gut geschriebener Krimi für junge Leser*innen. Es werden spannende Fälle geschildert, die Leser*innen mitfiebern und rätseln lassen - dabei jedoch ohne Gewalt auskommen, so dass auch jüngere und sensiblere Kinder nicht überfordert werden.
Besonders gefallen hat mir die Figur der Florentine. Schnell wird deutlich, dass sie anders ist als andere Kinder. Sie mag bestimmte Farben nicht, ihre Kleidung muss klaren Ansprüchen genügen, sie braucht Ruhe in der Klasse, hat Probleme mit dem Deuten von Mimik und sagt sehr ehrlich, was sie denkt. Ich bin keine Expertin in diesem Bereich, aber mir scheinen dies mehr als genug Hinweise zu sein, dass Florentine zu den Menschen aus dem Autismus-Spektrum gehört. Eine solche Hauptfigur auszuwählen und zur Ich-Erzählerin zu machen, finde ich im Sinne der Diversität hervorragend und die Darstellung im Buch gelingt meiner Einschätzung nach auch sehr gut. Florentine ist sympathisch und als Leser*in verstehe ich ihre Sichtweise auf die Welt besser. Möglicherweise kann das Buch so auch zu mehr Verständnis für Neurodiversität beitragen.
Die Illustrationen von Daniela Kohl, die ganz im Sinne von Florentine kein rot sondern viel grün beinhalten, sind sehr gut in den Text integriert, ergänzen ihn stellenweise und runden das Leseerlebnis damit ab.
Der einzige Punkt, der mich an diesem Buch ungeheuer irritiert, ist jedoch das darin enthaltene fantastische Element. Florentine (und auch Bo) können Geister sehen und mit ihnen sprechen. Das passt meiner Meinung nach einfach überhaupt nicht zu dem ansonsten sehr realistischen Setting und ich kann auch keinen Mehrwert für das Buch darin erkennen. Warum brauchte es dieses Element? Ich frage mich sogar, ob es nicht einen gegenteiligen Effekt für die bis dahin authentische Darstellung von Menschen aus dem Autismus-Spektrum hat. Und das ist aus meiner Sicht mehr als schade.