Das rätselhafte Wal-Skelett

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• Familie

Teaser

Wie kommen die gefälschten Walknochen ins Museum? Emma und Lukas heften sich an die Fersen der Diebesbande und geraten in große Gefahr.

Beurteilungstext

Lukas ist gerade mal 10 Jahre alt, seine kleine Schwester besucht noch die Grundschule. Im wirklichen Leben ist das kein Alter, in dem man es mit einer zwar tumben, aber auch gewaltbereiten Diebesbande aufnimmt. Immer wieder beachten die Autoren nicht die körperlichen und emotionalen Möglichkeiten, die Kindern in diesem Alter tatsächlich zur Verfügung stehen. Lukas und Emma geraten z.B. keinen Moment in Verzweiflung, als sie gefesselt und geknebelt im Keller oder im LKW sitzen und als ihre mehrmaligen Fluchtversuche fehlschlagen. Und wer schon mal ein Eisbärfell hochgehoben hat wird wissen, dass kein 10-Jähriger sich eines umhängt und damit Fahrrad fährt...
Emma und Lukas sind für ein paar Tage allein zu Hause in der Villa Jansen in Norddeich. Ihr Vater, ein Schriftsteller, ist auf Lesereise und wird von der Mutter, einer Schauspielerin, begleitet. Durch Zufall entdecken die Kinder, dass einer der Knochen des Walskeletts im örtlichem “Waloseum” gefälscht ist. Um der Sache auf den Grund zu gehen, lassen sich die beiden abends im Museum einschließen. Just in der selben Nacht tauchen dort die Diebe auf, die erneut zwei Knochen durch gefälschte ersetzen. Die Kinder verfolgen sie auf ihren Fahrrädern bis zum Hafen, werden aber erwischt und gefangen genommen. Es beginnt eine etliche Stunden dauernde Odyssee durch Keller, zum Museum und zurück in den Hafen. Den Kindern gelingt mehrmals die Flucht. Sie haben etliche Male die Gelegenheit, die Polizei zu rufen oder zum Nachbarn zu laufen, nutzen sie aber nicht. Einige Hilferufe missglücken. Nur weil die Täter dank einiger Zufälle und einer Farbspur, die Emma legen konnte, erwischt werden, werden die Kinder befreit.
Innerhalb der Erzählung werden Emma und Lukas für ihr umsichtiges Handeln gelobt. Kaum zu begreifen, wenn man bedenkt, über wie viele Verbote sie sich hinweg gesetzt, in welche Gefahr sie sich aktiv begeben und wie wenig sie für ihre Rettung getan haben. Was daran ist “klug und mutig”? Die Verherrlichung ihres leichtsinnigen Verhaltens wirkt deutlich abwertend. Ansonsten ist die Geschichte spannend erzählt und enthält einige Komponenten modernen Schüler- und Familienlebens.
Die teils schwarz-weißen, teils farbigen Illustrationen sind gelungen und passen größtenteils gut zum Text.
Die große Schrift erleichtert Leseanfängern das Lesen.
Insgesamt ist “Das rätselhafte Wal-Skelett” ein gerade noch empfehlenswertes Buch.