Das Märchen vom falschen Prinzen

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Prächtige Neuausgabe des unsterblichen Märchens von Wilhelm Hauff.

Beurteilungstext

Zum 200. Geburtstag von Wilhelm Hauff (1802-1827) bringt der Aufbau-Verlag in Berlin in einem aufwändig gestalteten Bilderbuch Das Märchen vom falschen Prinzen aus dem Zyklus Die Karawane neu heraus. Die Bilder stammen von Max Reach, der in einer der Zeichnungen ihre Entstehungszeit mit “Kairo 1903” angibt; Märchen und Abbildungen sind also nicht von heute, dennoch muten sie in ihrer Zusammenstellung zeitnah an. Neben den fantasievollen Abbildungen sind die schwarz-weißen Reihungen von Personen aus der Märchenwelt, wie sie friesartig am Kopf der Textseiten auftauchen, bemerkenswert. An Hauffs Text wurde - bis auf Interpunktion und neue Rechtschreibung - nichts geändert, was ihn vom sprachlichen Duktus her reizvoll-altertümlich erscheinen lässt. Wilhelm Hauffs Märchen sind Kunstmärchen, d.h. sie wurden gedichtet, nicht gesammelt. Das tat ihrer Beliebtheit keinen Abbruch; handelten sie doch von einer Welt, die den Deutschen weitgehend fremd war (ist): der Welt aus 1001 Nacht, der Welt des Orients. Wenn wir heute, im Jahr 2003, erneut auf andere Weise mit der uns immer noch fremden Welt konfrontiert werden, dann kann es zum Verständnis hifreich sein, sie auch aus der Sicht eines Märchens kennen zu lernen.