Das Mädchen und der Wolf

Autor*in
Carrer, Chiara
ISBN
978-3-85452-147-1
Übersetzer*in
Löcker, Dorothea
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
24
Verlag
Picus
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sie kennen die Geschichte vom Rotkäpchen und dem Wolf. Das Mädchen spaziert zur Großmutter. Doch die ist verschwunden. Im Bett liegt nun der Wolf. Und will das Mädchen fressen. Aber die will nicht. Das bekannte Märchen mal anders.

Beurteilungstext

"Es war einmal eine Frau, die hatte gerade Brot gebacken. Da sagte sie zu ihrer Tochter: ‚Geh und bring der Großmutter diesen Laib Brot, der noch warm ist, und eine Flasche Milch.'" Und das Mädchen geht los. Vorbei an den hohen Bäumen, mitten durch den dunklen Wald. Während sie nun aber Farne pflückt, da schleicht sich der Wolf zur Großmutter und frisst sie auf. So weit, so bekannt. Bis auf den Farn. Aber jetzt wird es doch irgendwie anders. Das Mädchens setzt sich, wie von der Großmutter alias dem Wolf geheißen an den Tisch und isst. Aber das Mädchen will nicht. "Braves Mädchen, das seine Großmutter nichts isst!" Das sagt die Katze. Und dann soll das Mädchen sich ausziehen. Jedes Kleidungsstück landet im Feuer, denn "du wirst es nicht mehr brauchen." Sie tritt ans Bett der Großmutter. Sie sieht die großen Augen, die großen Ohren, den großen Mund. Und dann muss sie mal Pipi. Mit der Leine am Bein macht sie sich davon, überlistet den Wolf und schafft es im letzten Augenblick in ihr rettendes Zuhause.
Die Bilder der italienischen Autorin sind so knapp wie der Text. Auf Tonpapier mit Bleistift aufgemalte Bäume und Figuren, ausgeschnitten und auf die Seiten geklebt. Der böse Wolf mit einer frappierenden Ähnlichkeit zu Mephistopheles. Das Mädchen grimmig entschlossen, mit raumgreifendem Schritt und wehendem Zopf. Am Ende kann sie sich befreien, flüchtet sie nach Haus, weg von den gierigen Pranken des lüsternen Wolfes. Eine Geschichte mit starkem Subtext. Eine Geschichte ganz ohne Jäger, ohne Wackersteine und andere Heldentaten. Eine Geschichte neu erzählt und selbstbewusst gelöst. Nur ein kleines Mädchen, das es aus eigener List schafft, zu fliehen. Und die Großmutter? Die wird wohl im Bauch bleiben müssen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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