Das Königreich der Pilze

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• Arbeitswelt
• Familie

Teaser

Siebtklässler Trevor Musgrove entdeckt Ehrgeiz in sich. Er will bei den Fußballern der “Seuche” spielen und er will in der Meisterklasse von Mr Ferguson gut abschneiden. Allerdings stehen dem nicht nur die finanziellen Probleme seiner Familie entgegen, sondern auch Intrigen an seiner neuen Schule.

Beurteilungstext

Trevors Mutter kämpft den Kampf der amerikanischen Unterschicht. Sie hat drei Kinder von zwei Männern; Trevors Vater sitzt im Knast, der Vater von Michael und Tish hat sich verdrückt. Die Familie muss in eine kahle Wohnung in einer abgewrackten Wohnblocksiedlung ziehen, in der gerade eine 16-Jährige versucht hat, ihr Neugeborenes in einem Müllcontainer zu entsorgen. Alles, was die Musgroves besitzen, passt in drei Müllsäcke und einen Pappkarton, und obwohl die Mutter zwei Jobs hat, sieht es nicht danach aus, als ob es demnächst mehr werden wird. Doch Trevors neue Schule ist eigentlich gar nicht so übel. Die Biologie-Meisterklasse von Mr Ferguson macht ihm sogar richtig Spaß. Trevor findet schnell Freunde. Die allerdings stammen aus wohlhabenden Familien - ein Problem, wie sich zeigen wird.
Trevor ist ein hervorragender Zeichner und mindestens ebenso guter Fußballer. Er ist intelligent, hat Humor und ist ein liebevoller, einfühlsamer Mensch. Eigentlich bringt er also alles mit, um glücklich zu sein. Doch das Leben wirft ihm viele Steine in den Weg. Es ist schwierig, dazu zu gehören, wenn man kein Geld hat, nicht für Fußballschuhe und Stutzen, nicht für Stifte, noch nicht einmal für ein Notizheft für die Schule. Als Trevor dann noch aus dem Biokurs fliegt und unschuldig des Diebstahls bezichtigt wird, zieht sich die Schlinge zu.
Mary Amato schildert anschaulich die Verhältnisse in Trevors Stadtteil, wo Gewalt, Angst und Trostlosigkeit zum Alltag gehören. Trevor jedoch ist ein taffer Junge, der nicht an seiner Situation verzweifelt. Im krassen Gegensatz zu Trevors Situation stehen die Lebensverhältnisse seiner neuen Kumpels Xander und Langley. Ihre Eltern haben Geld und Einfluss. Nach den vielen Schwierigkeiten der ersten Wochen finden die Jugendlichen trotz dieser Unterschiede einen Weg zu einander.
Die schwarz-weißen Zeichnungen zeigen Trevors Pilzbilder aus seinem Biologiekurs sowie ein Pilzdaumenkino. Sie sind kultig und passen gut zum Text.
“Das Königreich der Pilze” ist ein emotionales, sozialkritisches und dennoch unterhaltsames Buch, das absolut empfehlenswert ist.