Das kleine Wildschwein Willanderssein

Autor*in
Sabbag, Britta
ISBN
978-3-8458-4265-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lange, Igor
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In dem lebendigen und bunt illustrierten Kinderbuch „Das kleine Wildschwein Willanderssein“ werden diese Themen angesprochen, die in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft neu bewertet werden. Anders zu denken wird in diesem sehr empfehlenswerten Bilderbuch für Kinder im Kindergartenalter auf schöne Weise gefeiert.

Beurteilungstext

Die Freiheit, zu entscheiden, wie wir sein wollen und wie wir leben, hat immer eine größere Bedeutung in unserer Gesellschaft bekommen. Jede Person hat die Wahl, sich nach seinen Vorstellungen zu entfalten. Bei der Gestaltung der eigenen Lebensform spielen der familiäre Zusammenhang, die geschlechtliche Neigung, die Herkunft und ideelle Vorstellungen vom Leben eine entscheidende Rolle. In dem lebendigen und bunt illustrierten Kinderbuch „Das kleine Wildschwein Willanderssein“ werden diese Themen für Kinder und Erwachsene aufgetan, die insbesondere in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft neu bewertet werden. Diese Erzählung weist auf Lösungswege und gibt etwaige Hilfestellung, die zur individuellen Selbstverwirklichung beitragen. Anders zu denken wird in diesem sehr empfehlenswerten Bilderbuch für Kinder im Kindergartenalter auf schöne Weise gefeiert.

Das kleine Wildschwein bricht mit den üblichen Konventionen, als es an einem Morgen beschließt, jegliche Rituale und Gepflogenheiten ins Gegenteil umzukehren. Gleich zu Beginn begrüßt das kleine Wildschwein seine Mutter mit dem Abendgruß. Seine Eltern sind anfangs etwas besorgt und wundern sich über den Entschluss ihres kleinen Wildschweinkindes. Sie arrangieren sich mit dem Entschluss ihres Sohnes, alles anders zu machen, woraufhin Vater Wildschwein seinen Sohn als „kleines Wildschwein Willanderssein“ benennt. So wird das Frühstück mit dem Nachtisch begonnen, es lässt sich die Hufnägel lackieren und zieht das Ballettröckchen seiner Schwester an. Geschlechtliche Rollenbilder werden hier ins Gegenteil verkehrt und in positiver Weise neu besetzt.

Die begleitende, märchenhafte Gestaltung der Erzählung lädt die LeserInnen buchstäblich zum Verweilen in dieser natürlichen und märchenhaften 'Wohlfühlwelt' ein. Wie durch ein Tor gelangt man in diese fantastische und gemütliche Atmosphäre des tierischen Waldlebens und wird Teil der kleinen Wildschweinfamilie, um die es in dieser Geschichte geht. Ein „Willkommensschild“ ermutigt zum Weiterlesen der Geschichte und weckt die Neugier auf das Waldleben mit seinen Bewohnern.
Auf dem Eingangsbild macht ein Salamander mit dem Hinweis auf sich aufmerksam, ihn auf den folgenden Seiten zu finden. Dieses parallele Suchrätsel bietet eine weitere Form der spielerischen Interaktion mit der Erzählung, welche jedoch augenscheinlich keine direkte Verbindung zur eigentlichen Geschichte aufweist. Der Salamander ist zwar als Teil der Gesamtkomposition fast auf jeder bildlichen Darstellung auszumachen, kreiert jedoch als Randerscheinung in unterhaltsamer Weise seine eigene Rolle und Geschichte.
Der Ausbruch aus dem gewohnten Alltag und die Infragestellung vieler ritualisierter Phänomene gibt der ganzen Familie und den anderen Waldbewohnern Anlass, auch festgelegte und etablierte Handlungen und Denkweisen zu hinterfragen und sie zu verändern. Das kleine Wildschwein animiert alle anderen geradezu zum 'Anderssein', die wiederum diese Abwechslung freudig annehmen. So beschließen sie, dass es hin und wieder ganz schön sein kann, die gewohnten Pfade zu verlassen und sich auf etwas Neues einzulassen. Es wird geradezu ein ganzer Tag in der Woche für das Anderssein eingeräumt, den alle tierischen Waldbewohner als willkommene Abwechslung zum gewohnten Lebensalltag annehmen und zelebrieren. So beenden sie diesen besonderen Tag abends mit einem gemeinsamen Frühstück.
Die Erzählung endet schließlich mit dem Wildschwein-Reim, der zum Mitmachen anregt und die Andersartigkeit charakterisierend hervorhebt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von NvG; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 23.08.2022

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